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Apple will mit neuen Notebooks Mac-Flaute brechen - Große TV-Pläne

Auch Apples neues MacBook Pro bekommt ein recht üppiges Preisschild umgehängt.
Auch Apples neues MacBook Pro bekommt ein recht üppiges Preisschild umgehängt. ©APA/AFP
Apple will mit einem hochgerüsteten Notebook-Modell seine Talfahrt im zähen Computer-Markt stoppen. Dabei will der iPhone-Konzern vor allem mit einer Innovation punkten: Im neuen MacBook Pro wird die Reihe der Funktionstasten durch eine schmale Touchscreen-Leiste, deren Belegung sich ändert, sagte Marketing-Chef Phil Schiller am Donnerstag in Cupertino.
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Außerdem wird in die “Touch Bar” ein Fingerabdruck-Sensor integriert, damit der iPhone-Bezahldienst Apple Pay auch bei Einkäufen im Web direkt auf dem Computer genutzt werden kann. Die “Touch Bar” kann viel mehr Funktionen abdecken als feste Knöpfe. In einem Textprogramm werden etwa Wortvorschläge eingeblendet oder Bedienelemente zur Auswahl von Schriften oder Farben.

»Apple Event on Twitter Here is the new and revolutionary Touch Bar. #AppleEvent https://t.co/o8qzoAFp6p«

Bei Foto-Anwendungen zeigt die Leiste Mini-Abbildungen der Motive, durch die man mit dem Finger scrollen kann, oder winzige Voransichten von Filtern zur Bildbearbeitung. Gerade bei komplexen professionellen Anwendungen wie Photoshop können relevante Funktionen aus den Tiefen der Programm-Menüs schneller erreichbar gemacht werden.

MacBook Pro mit Touch Bar ab 2.000 Euro

Außerdem wurde die Modellreihe dünner und leichter, die Fläche des Touchpads wurde deutlich vergrößert. Das neue MacBook Pro mit der “Touch Bar” wird mit 13-Zoll-Bildschirm 1999 Euro kosten und 2699 Euro mit 15-Zoll-Display.

»Apple Event on Twitter The MacBook Pro now comes in 3 variants. They can be ordered from today. #AppleEvent«

Weitere Mac-Modelle wurden am Donnerstag entgegen einigen Erwartungen nicht aktualisiert. Auch einen neuen Monitor für Notebooks direkt von Apple gibt es weiterhin nicht – Schiller pries stattdessen ein neues Display von südkoreanischen Anbieter LG an.

Die Verkäufe von Notebooks und Desktops gehen schon seit mehr als zwei Jahren branchenweit zurück. Apple schlug sich mit seinen Macs längere Zeit besser als der Markt. Zuletzt sank der Absatz jedoch vor der erwarteten Auffrischung der Modell-Palette um rund 13 Prozent auf etwa fünf Millionen Geräte.

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Apples große TV-Pläne

Außerdem gewährte Apple einen Blick darauf, wie der Konzern eine größere Rolle bei den Fernsehgewohnheiten seiner Nutzer spielen will. Die Fernsehbox Apple TV bekommt eine neue Anwendung mit dem Namen “TV”, in der Inhalte aus verschiedenen Apps gebündelt werden. Dort werden sie in Rubriken wie “Serien” oder “Filme” gestaffelt und können gestartet werden, egal von welchem Kanal oder Online-Dienst sie kommen.

»Apple Event on Twitter Our latest app is simply called TV. It brings everything TV to all your apple products, in one place. #AppleEvent«

Inzwischen haben neben Streaming-Services wie Netflix auch diverse Sender Apps für das Apple TV veröffentlicht. Eine Rolle bei der Bedienung soll auch Apples Assistentin Siri spielen. So soll es reichen, ins Mikrofon zu sagen, welches Spiel man sehen will – die Software ermittelt im Hintergrund, wo es läuft und zeigt es an. Die neue TV-App soll im Dezember zunächst in den USA verfügbar sein.

»Apple Event on Twitter Siri helps you watch live TV anywhere, on any channel, on any app. #AppleEvent«

“Wir wollen, dass Apple TV der eine Ort ist, den Sie zum Fernsehen brauchen, für alle ihre TV-Sendungen und Filme”, sagte Apple-Chef Tim Cook. “Wir glauben, dass Apps die Zukunft des Fernsehens sind.”

Twitter live zum Spiel

Twitter demonstrierte bei dem Event, wie über Apple TV aktuelle Tweets zum Beispiel zu Sport-Übertragungen neben einem verkleinerten Live-Bild direkt auf dem Fernsehbildschirm eingeblendet werden. Auch das populäre Baustein-Spiel “Minecraft” – das inzwischen dem einstigen Erzrivalen Microsoft gehört – kommt auf die Fernsehbox.

Apple TV wird mit App konkreter

Schon der 2011 gestorbene Apple-Mitgründer Steve Jobs soll versucht haben, amerikanische TV-Sender und Inhalteanbieter dazu zu überreden, ihr Programm über das Apple TV anbieten. Die jahrelangen Verhandlungen sollen jedoch immer wieder in der Sackgasse gelandet sein. Zum einen sorgten sich die Bosse der TV-Industrie um den Erhalt ihrer Marktposition, zum anderen soll es Differenzen über Preismodelle gegeben haben. Mit der “TV”-App konkretisieren sich nun die neuen Apple-Pläne für das Fernsehgeschäft. Auch Google und andere Konzerne wie Sony wollen Plattformen für traditionelle TV-Inhalte aufbauen, ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem lukrativen US-Markt.

Die gesamte Keynote von Apple mit allen wichtigen Infos gibt es im Liveticker nachzulesen.

Die Apple Keynote im Liveticker

(APA)
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