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Anschlag auf Maduro - Staatschef verdächtigt Kolumbien

Nicolas Maduro hatte Glück
Nicolas Maduro hatte Glück ©APA (AFP)
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat seinen kolumbianischen Kollegen Juan Manuel Santos der Urheberschaft eines Attentatsversuchs gegen ihn bezichtigt. Nach Angaben der venezolanischen Regierung war Maduro zuvor am Samstagabend Ziel eines Sprengstoffanschlags mit Drohnen während einer Militärparade in Caracas. Dabei wurden sieben Soldaten der Nationalgarde verletzt.

Eine bisher unbekannte Gruppe hat sich zu dem versuchten Anschlag bekannt. Es verstoße gegen die “militärische Ehre”, eine Regierung zu unterstützen, die “die Verfassung vergessen und aus dem Staatsdienst einen obszönen Weg zur Selbstbereicherung gemacht hat”, hieß es in einer am Samstag im Internet veröffentlichten Erklärung. Unterzeichnet war sie von einer “Nationalen Bewegung der Flanell-Soldaten”.

“Ein Teil der Verantwortlichen dieses Attentats sind bereits gefasst worden”, sagte Maduro kurz nach dem Zwischenfall in der venezolanischen Hauptstadt. Er sei sich sicher, dass man ihn ermorden wollte. “Ich hege keine Zweifel, dass dahinter die extreme Rechte und Juan Manuel Santos stecken”, fügte der Sozialist hin einer Fernsehansprache hinzu, nur Stunden nachdem am Samstag bei einer Militärparade mit Sprengstoff beladene Drohnen explodierten.

Mehrere Täter gefasst

Ersten Untersuchungen zufolge sei die Verschwörung von Kolumbien ausgegangen, sagte der Präsident. Mehrere Täter seien gefasst worden. Es gebe zudem Hinweise, dass einige Finanziers und Planer des Anschlags in Florida lebten. Er hoffe auf die Kooperation der Regierung von US-Präsident Donald Trump. “Diese Drohne galt mir, aber es gab einen Schutzschild der Liebe”, sagte Maduro. “Ich bin mir sicher, dass ich noch viele Jahre leben werde.”

Zuvor hatte es während eines öffentlichen Auftritts Maduros mindestens eine Explosion gegeben. Der Staatschef blieb dabei unverletzt. Nach Angaben des Regierungssprechers Jorge Rodríguez wurden sieben Soldaten verletzt. Der Vorfall wurde teilweise im Staatsfernsehen übertragen, während Maduro vor Tausenden Soldaten eine Rede hielt.

Autoritärer Sozialist

Der autoritär regierende Sozialist unterbrach daraufhin seine Rede. Fernsehbilder zeigten Soldaten und Zuschauer, die in Panik wegliefen, ehe die Übertragung abgebrochen wurde. Nach Medienberichten wurden mehrere mit Sprengstoff gefüllte Drohnen eingesetzt.

Venezuela leidet seit langem unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt leidet unter einer Hyperinflation, wegen mangelnder Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel und Medikamente importieren. Hunderttausende Venezolaner sind in den vergangenen Monaten vor Elend und Unterdrückung in die Nachbarstaaten geflohen.

Maduro wird das Errichten einer Diktatur vorgeworfen. Im vergangenen Jahr schaltete der Sozialist das von der Opposition dominierte Parlament aus, im Mai ließ er sich für eine weitere fünfjährige Amtszeit bei einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigen. Die Wahl wurde von der Europäischen Union, den USA und vielen Nachbarstaaten nicht anerkannt.

(APA/dpa/ag.)

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