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Angeklagt: Vater schickte eigenen Sohn auf den Strich in Wien

Der Mann soll sogar seinen eigenen Sohn auf den Strich geschickt haben.
Der Mann soll sogar seinen eigenen Sohn auf den Strich geschickt haben. ©APA/HANS PUNZ
Ein 55-jähriger Slowake wurde beim Landesgericht Wien wegen Menschenhandel, Prostitutionshandel und Zuhälterei angeklagt. Er soll sogar seinen eigenen Sohn auf den Strich im Schweizergarten geschickt haben.

Mitangeklagt wurden auch neun Freier, denen die Anklagebehörde sexuellen Missbrauch von Jugendlichen (§ 207b StGB) ankreidet. Sie sollen die Zwangslage der mittellosen Burschen – es handelt sich durchwegs um Angehörige einer ungarischen Minderheit aus einer Ortschaft in der Südslowakei, die in ärmlichsten Verhältnissen und ohne Zukunftsperspektive aufwuchsen – ausgenutzt haben.

Sieben Burschen im Alter zwischen 16 und 20 werden von der Staatsanwaltschaft als Missbrauchsopfer geführt. Den Freiern – Männer im Alter von 47 bis 78, einer von ihnen ist verheiratet, mehrere geschieden – drohen im Fall von Schuldsprüchen bis zu drei Jahre, dem Hauptangeklagten bis zu zehn Jahre Haft.

Jugendliche gingen im Schweizergarten auf den Strich

Der 55-Jährige soll den Transport der Burschen – darunter einer seiner eigenen Söhne und andere junge Verwandte – nach Wien organisiert und von diesen eine Art Schutzgeld kassiert haben, indem er an ihren Einkünften mitschnitt. Im Schweizergarten, der von Homosexuellen als Treffpunkt für unverbindlichen Sex genutzt wird, boten sich die Jugendlichen gegen Entgelt für geschlechtliche Handlungen an.

Stricher bestahlen Freier

Losgelöst von diesem Verfahren geht die Staatsanwaltschaft separat gegen Stricher vor, die Gewalt- und Eigentumsdelikte zulasten einiger Freier setzten, nachdem sie sich mit deren Lebensverhältnissen vertraut gemacht hatten. Der 78-jährige Mann wurde im vergangenen Mai im Zuge einer so genannten Home Invasion in seiner Wohnung überfallen und ausgeraubt. Ein 66-Jähriger wurde im Jänner 2017 bei einem Überfall bis zur Bewusstlosigkeit verprügelt. Zwei mutmaßliche Täter befinden sich in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Wien in U-Haft.

(APA/red)

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