AMS-Mitarbeiter von Tschetschenen bedroht
Befragte AMS-Führungskräfte gaben an, dass “Auffälligkeiten nach Nationalitäten” zu beobachten seien, massive Probleme gebe es nach “übereinstimmenden Wahrnehmungen” vor allem bei Tschetschenen, die überdurchschnittlich oft gewaltbereit seien. Manche AMS-Mitarbeiter hätten Angst, ihnen Vorschläge für Jobs oder Kurse zu machen, einige Mitarbeiter seien auch bedroht worden. Tschetschenen, Syrer und Afghanen seien auch in soziale Berufe oder in die Gastronomie schwer zu vermitteln, “weil der Servicegedanke abgelehnt wird”, heißt es in dem Bericht. Allgemein würden muslimische Väter und Ehemänner die Arbeitsaufnahme oder Ausbildung ihrer Töchter und Frauen behindern.
Schulungen zum interkulturellen Verständnis
In einem Statement der AMS-Führung, das im Revisionsbericht angeführt wird, werden den AMS-Mitarbeitern “Schulungen zum interkulturellen Verständnis” angeboten. Vielen Beratern falle es offenbar schwer, “zwischen Wahrnehmung und Vorurteil zu unterscheiden”. AMS-Chef Johannes Kopf betonte gegenüber den “Salzburger Nachrichten” (SN), dass es sich bei den Aussagen um Einzelbeobachtungen von AMS-Beratern handle, die keine Aussagekraft über die Gesamtsituation hätten.
Bericht untersuchte nur Einzelbeobachtungen
Der Revisionsbericht enthalte keinerlei Angaben über die Häufigkeit der beschrieben Wahrnehmungen, was in der Berichterstattung darüber verschwiegen werde, kritisierte AMS-Chef Kopf auf “Facebook”. Der Revisionsbericht werde somit “unvollständig und zu Fehlinterpretationen verleitend” dargestellt.
In Wien haben 61 Prozent der AMS-Kunden Migrationshintergrund, in ganz Österreich sind es 42 Prozent.
Kopf ärgert sich über Leak
“Ich ärgere mich”, dass der interne Revisionsbericht des Arbeitsmarktservice den Medien zugespielt wurde, sagte AMS-Chef Johannes Kopf am Dienstag im Ö1-“Mittagsjournal. Er stehe zu dem Bericht, aber ihn störe die Rolle der Medien, wo unter anderem gefordert worden sei, dass “der Vorstand aus dem Job gejagt werden soll”.
Wien. “Wir selbst haben den Bericht bestellt, wir selbst haben die Revision gebeten, dort näher hinzuschauen, um die Dinge besser zu machen”, sagte Kopf.
(APA/red)