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Am Strand - Kritik und Trailer zum Film

Das Liebesdrama "Am Strand" führt zurück in die Hochzeitsnacht eines englischen Paares im Jahr 1962. Die irische Schauspielerin Saoirse Ronan  und die britische Neuentdeckung Billy Howle brillieren als die Frischvermählten, deren Traum von der großen Liebe in einer Nacht tragisch zerplatzt. Der gleichnamige Roman (engl. Titel: "On Chesil Beach") des britischen Bestsellerautors Ian McEwan ist die Vorlage für das packende Spielfilmdebüt des Londoner Theaterregisseurs Dominic Cooke.

Die Hochzeitsnacht von Florence und Edward zieht sich ewig. Und das ist gut so, zumindest für die Kinozuschauer. Es ist 1962, das Paar hat sich am Chesil Beach für die Flitterwochen eingemietet. Beim Strandspaziergang und einem romantischen Dinner fiebert Edward nervös der sexuellen Vereinigung entgegen, während Florence den Vollzug hinauszuzögern versucht. Am Freitag kommt “Am Strand” ins Kino.

Am Strand – Kurzinhalt zum Film

Immer wieder lenkt sie von dem scheuen Liebesspiel ab, in Rückblicken lässt das Paar seine Romanze Revue passieren. Trotz des Dramas der Hochzeitsnacht, die in einem verheerenden Eklat endet, zieht die Liebesgeschichte “Am Strand” mit dem emotionalen Hin und Her völlig in den Bann. Zu verdanken ist das vor allem den Hauptdarstellern.

Die in New York geborene Irin Saoirse Ronan (24), die als rebellische Studentin in “Lady Bird” in diesem Jahr zum dritten Mal für einen Oscar nominiert war, verwandelt sich hier in eine selbstbewusste, leidenschaftliche Geigenspielerin, die nur in Sachen Sex völlig verkrampft ist. Ein möglicher Grund dafür, abgesehen von der prüden englischen Bürgerlichkeit der frühen 1960er-Jahre, wird als dunkles Familiengeheimnis nur angedeutet.

Es ist Liebe auf den ersten Blick für die Musikstudentin aus gutem Hause und den Geschichtsstudenten, der auf Chuck Berry und Rock ‘n’ Roll steht. Edward wird von der britischen Neuentdeckung Billy Howle (28, “Dunkirk”) mit faszinierender emotionaler Bandbreite dargestellt. Mal kümmert er sich rührend um seine nach einem Unfall hirngeschädigte Mutter, mal himmelt er zärtlich seine Braut an. Zugleich begeht er in der Hochzeitsnacht mit unerbittlicher Sturheit einen schweren Fehler, der ihn sein Leben lang verfolgen wird.

Vorlage ist der gleichnamige Roman (engl. Titel: “On Chesil Beach”) aus dem Jahr 2007 des britischen Bestsellerautors Ian McEwan, der auch das Skript zum Film lieferte. Mit seinem gewohnt scharfem Blick schaut er in das verworrene, verklemmte Innenleben seiner Protagonisten, in dem Liebe und Scham aufeinanderprallen. Sex ist ein Tabuthema vor der Hochzeit, danach entlädt sich der Druck der Erwartungen in einem alles zerstörenden Streit.

Am Strand – Die Kritik

“Am Strand” ist ein intensiv erzählter Film, der mit atmosphärischer Dichte die Stimmung der 60er-Jahre einfängt und dabei große Themen wie Liebe, Scham und Schicksal angeht. Der erfahrene britische Theater-Regisseur Dominic Cooke betritt damit hinter der Kamera Neuland, es ist sein Spielfilmdebüt.

Auch die Nebenrollen hat er perfekt besetzt. Emily Watson (51, “Die Entdeckung der Unendlichkeit”) spielt die kühle, versnobte Mutter der jungen Florence. Anne-Marie Duff (47, “Suffragette – Taten statt Worte”) berührt in der Rolle von Edwards hirngeschädigter Mutter.

Für eine kurze Szene am Ende des Films hat Cooke seine Darsteller drastisch altern lassen – bis ins Jahr 2007. Ein grauhaariger, faltiger Edward wird noch einmal mit den Folgen der verpatzten Hochzeitsnacht konfrontiert. Das sentimentale Ende mag etwas zu dick auftragen. Doch in Erinnerung bleiben die magischen Szenen am Strand, wenn sich das Schicksal des jungen Paares entscheidet.

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(APA/Red)

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