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Alonso bleibt Mann der Stunde, Webber WM-Leader

Fernando Alonso bleibt in der Formel 1 der Mann der Stunde. Der Spanier vom Ferrari-Team gewann nach Monza am Sonntag auch den Grand Prix von Singapur und übernahm Rang zwei in der WM-Wertung.
Formel 1 - GP von Singapur
Christian Klien ausgeschieden

Bei der fast zweistündigen Hitzeschlacht unter Flutlicht feierte der zweifache Weltmeister den 25. Sieg seiner Karriere, dahinter folgten auch dem Marina-Bay-Kurs die Red Bulls von Sebastian Vettel (GER) und Mark Webber (AUS) sowie Jenson Button (GBR/McLaren).

Der fünfte WM-Anwärter Lewis Hamilton (GBR/McLaren) schied nach einer Kollision mit Webber aus. Ebenfalls mit einem Ausfall endete das Comeback von Christian Klien, der Vorarlberger wurde in seinem Hispania-Boliden von einem Hydraulik-Defekt gestoppt. Vier Rennen vor WM-Ende führt Webber mit 202 Punkten vor Alonso (191), Hamilton (182), Vettel (181) und Button (177). Das nächste Rennen findet am 10. Oktober in Japan statt, der Kurs in Suzuka sollte vor allem Red Bull perfekt liegen.

“Es war extrem schwer. Singapur ist das körperlich härteste Rennen des Jahres. Man hat zwei Stunden lang keine Zeit zum Luftholen. Wir haben bewiesen, dass wir bei jeder Streckencharakteristik konkurrenzfähig sind”, meinte ein schweißgebadeter Alonso, der seine Pole Position erfolgreich verteidigte und nun so wie WM-Leader Webber bei vier Saisonerfolgen hält. Alonso musste aber bis zur letzten Rennsekunde hochkonzentriert bleiben, denn Vettel saß ihm im Nacken und machte Dampf.

“Ich musste Druck machen, das war meine einzige Chance. Ich wollte Alonso in einen Fehler hetzen, aber er hat keinen größeren gemacht”, berichtete Vettel über die spannende Verfolgungsjagd. “Ich hätte nur unter extrem hohem Risiko das Überholen probieren können, deshalb war es schlauer, die guten Punkte für Rang zwei zu nehmen”, so der Deutsche.

In der letzten Runde standen dann auch noch eine Reihe von Überrundungen an, doch Alonso behielt kühlen Kopf und brachte einen Vorsprung von 0,293 Sekunden ins Ziel. Für zusätzliche Brisanz im Rannen hatten zwei Safety-Car-Phasen gesorgt. Seinen diesjährigen Sieg konnte Alonso weit mehr genießen als jenen in Singapur 2008. Damals war Alonsos Renault-Teamkollege Nelson Piquet absichtlich gecrasht, um eine Safety-Car-Phase zu erzwingen und Alonsos Siegchancen zu erhöhen.

Alonso weiß wie seine Konkurrenten, dass ein extrem enges Saisonfinish bevorstehen dürfte. “Alle fünf Anwärter haben mehr oder weniger die selbe Chance.” Auch Vettel ist überzeugt: “In der WM ist noch alles möglich, die letzten vier Rennen sollten uns liegen.”

Webber erkannte die Überlegenheit von Alonso und Vettel an diesem Wochenende neidlos an. “Die beiden Jungs konnte ich nicht einholen, sie sind das gesamte Wochenende fantastisch gefahren. Das war das bisher härteste Wochenende dieser Saison.” Der Australier fühlte sich auf dem Stadtkurs nicht sehr wohl und freute sich daher über Rang drei ausgiebig. “Ich bin sehr glücklich.” Auch nach Japan wird Webber als WM-Führender reisen.

Sehr groß war der Ärger von Hamilton, der die Schuld für den Zusammenstoß mit Webber in der 36. Runde auf Rang vier liegend bei sich suchte. “Ich habe ihm nicht genügend Platz gelassen und dann haben wir uns berührt.” Im Gegensatz zu Webber musste Hamilton, der zum dritten Mal in den vergangenen vier Rennen ausschied, den Grand Prix vorzeitig beenden. Der Vorfalle wurde von den Rennkommissaren untersucht, es wurden jedoch keine Strafen ausgesprochen.

Auch Hispania-Pilot Klien sah bei seinem ersten Formel-1-Einsatz seit September 2006 nicht die Zielflagge – Out in Runde 32 nach dem zweiten Boxenstopp. “Ich habe es wirklich genossen, zurück in der Formel 1 zu sein. Auch wenn ein Comeback in Singapur das wohl schwierigste überhaupt ist. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit und des anspruchsvollen Kurses war es ein sehr harter Grand Prix”, erklärte Klien, der nach einem guten Start zwischenzeitlich auf Rang 18 gelegen war.

“Ich danke dem gesamten Team für die tolle Arbeit und die Möglichkeit, ein Rennen zu fahren”, so Klien, der den an einer Lebensmittelvergiftung erkrankten Japaner Sakon Yamamoto ersetzte. Auch der zweite Hispania-Fahrer Brunno Senna beendete das Rennen nicht.

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