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Allradantrieb und die Fahrsicherheit: Eigenschaften und Vorteile

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Gerade in der kalten Jahreszeit kommen die Unterschiede in den Fahreigenschaften verschiedener Antriebsarten deutlich zum Vorschein. Dies wirft die Frage auf, ob Sie im Sinne der Fahrsicherheit auf Allradantrieb setzen sollten.

Auch innerhalb dieser Antriebsart zeigen sich zahlreiche technische Unterschiede zwischen den Fahrzeugen, beispielsweise im Hinblick auf das Verhältnis, in dem die Antriebskraft auf die Achsen übertragen wird.

Allradantrieb: Eigenschaften, Ausführungen und Vorteile

Grundsätzlich kombiniert der Allradantrieb die Vorteile der konventionellen Antriebsarten des Front- oder Heckantriebs. Allradler sind dabei auf technische Unterstützung angewiesen, um ihre Vorzüge unter sämtlichen Bedingungen ausnutzen zu können. Unterschiedliche Beschaffenheiten des Bodens erfordern eine Sperrung der Differenziale.

Die einfachste Version eines Allradfahrzeugs verfügt über einen manuell zuschaltbaren zweiten Achsantrieb. Bei älteren Fahrzeugen wurde dies häufig über eine einfache Klauenkupplung verwirklicht. In moderneren Fahrzeugen kann die zweite Antriebsachse über eine Visco-Kupplung oder Haldex-Kupplung hinzugeschaltet werden. Dies geschieht sensorgesteuert, sobald die Haupt-Antriebsachse einen Schlupf feststellt.

Von Fahrzeughersteller zu Fahrzeughersteller variiert das Verhältnis der Übertragung der Antriebskraft auf die beiden Achsen. Es bekommt jeweils diejenige Achse mehr Drehmoment zugeteilt, die in der vorliegenden Situation für mehr Vortrieb sorgen kann. Idealerweise wird dabei jedes einzelne Rad des Fahrzeugs mit so viel Kraft versorgt, wie es in der jeweiligen Situation auf die Straße übertragen kann. Dies ist nur dann realisierbar, wenn sämtliche Räder voneinander unabhängig gebremst werden können. Dank einer simulierten Differenzialsperre kann die Kraft gezielt den Rädern zugewiesen werden, die sie umsetzen können. Dies bedeutet einen Zugewinn an Fahrsicherheit, der sich nicht nur auf schneeglatter sondern schon auf verregneter Straße bemerkbar macht. Berücksichtigen Sie dabei aber den schnelleren Verschleiß der Bremsen bei häufigem Einsatz des Allradantriebs.

Optimal für den Einsatz in unwegsamem Gelände ist ein Allradantrieb mit drei voneinander unabhängig sperrbaren Differenzialen. Werden im Ernstfall sämtliche drei Differenziale gesperrt, so bekommt jedes Rad 25 Prozent der zur Verfügung stehenden Kraft. Über eine solche Konfiguration verfügen schwere Geländewagen wie etwa die G-Klasse von Mercedes, die zudem mit Verteilergetriebe und zuschaltbarer Übersetzung ausgestattet ist.

Besser geeignet für den Alltagseinsatz sind moderne Allrad-Systeme mit selbstsperrendem Mittendifferenzial. Dieses ermöglicht eine variable Verteilung der Drehmomente zwischen den Achsen, die bei Schlupf zwischen 20 und 80 Prozent variieren kann. Vor allem in größeren SUVs kommen weitere aktive Differenziale zum Einsatz, die teilweise eine komplett freie Kraftzuteilung an jedes Rad ermöglichen.

Grenzen des Allradantriebs

Wenn ein Allradfahrzeug zu schnell um eine Kurve bewegt wird, wird über die Sensoren Schlupf registriert. Anschließend wird dem betroffenen Rad Drehmoment entzogen und an die zweite Achse weitergeleitet. Somit ist es dem Rad wieder möglich, die Seitenkräfte zu übertragen. Der Spielraum ist allerdings beschränkt, da es eine physikalische Obergrenze der maximal übertragbaren Seitenkräfte gibt. Fahren Sie zu schnell in eine Kurve, wird entsprechend auch ein Allradler an seine Grenzen stoßen. Berücksichtigen Sie zudem, dass ein Allradfahrzeug sein Potential nur ausschöpfen kann, wenn Sie die richtigen Reifen verwenden. Gerade bei Schnee und Eis sind gute Winterreifen erforderlich, die sich mit dem glatten Untergrund verzahnen und damit die Kraftübertragung erst ermöglichen.

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