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Allradantrieb ist nicht gleich Allradantrieb - Permanente und zuschaltbare Antriebe im Überblick

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Mit der wachsenden Beliebtheit von Allradantrieben in allen Fahrzeugklassen, müssen Sie sich immer häufiger die Frage stellen, was Sie denn von Ihrem Allradantrieb erwarten. Denn neben dem permanenten Allradantrieb lässt sich die 4x4-Antriebsweise bei vielen neuen Modellen auch ganz einfach zuschalten. Doch wo liegen die Vor- und Nachteile oder gibt es eine deutlich bessere Methode?

Fachbegriffe und Unterschiede im Allradantrieb

Wenn Sie es ganz genau – und fachlich korrekt – nehmen möchten, dann werden die Versionen der Allradantriebe differenzialgesteuert (permanent) und kupplungsgesteuert (zuschaltbar) bezeichnet.

Beim permanenten Antrieb ist ein Zentraldifferenzial dafür verantwortlich, dass die Kraft immer auf beide Achsen übertragen wird. Im Unterschied dazu wird bei zuschaltbaren Allradantrieben nur eine Achse immer mit Kraft versorgt, die zweite Achse kann bei Bedarf über eine Kupplung zugeschaltet werden. Manchmal werden diese Systeme daher auch On-Demand Allradantrieb genannt.

Grundsätzlich kann ein Zentraldifferenzial bei permanentem Allradantrieb die Kraft auch ungleichmäßig auf beide Achsen verteilen. Die Drehmoment-Aufteilung sorgt so für unterschiedlich agierende Vorder- und Hinterachse in verschiedenen Fahrsituationen. Bei einer elektronischen Reiblamellenkupplung lässt sich die Kraft sogar vollständig auf Vorder- oder Hinterachse verteilen.
Ein permanenter 4×4-Antrieb ist das Markenzeichen eines klassischen Geländewagens wie eines Jeeps oder Land Rovers.

Die zuschaltbaren Four-Wheel-Drives waren dagegen ursprünglich eher ein Zugeständnis an Fahr- bzw. Kaufgewohnheiten moderner Autokäufer. Die Zuschaltung sollte dafür sorgen, dass ein Fahrzeug noch bedingt geländetauglich ist, aber in der Stadt besseres Fahrverhalten und einen geringeren Verbrauch aufweisen kann.

Das bedeutet allerdings nicht, dass alle Fahrzeuge mit kupplungsgesteuertem Allradantrieb für kurze Ausflüge zum Supermarkt gedacht sind, im Gegenteil: weil zuschaltbare Antriebe technisch so einfach aufgebaut sind, kommen sie häufig unter besonders unwirtlichen Bedingungen in Afrika oder im Nahen Osten zum Einsatz.

Vor- und Nachteile der Antriebsarten

Der permanente Allradantrieb weist im Straßenverkehr einen höheren Spritverbrauch auf. Das dürfte nicht überraschen, schließlich müssen stets beide Achsen mit Energie versorgt werden. Außerdem ist ein permanenter Allradantrieb störanfälliger – was unter normalen Fahrbedingungen jedoch kaum auffallen dürfte. Im regulären Gebrauch dürften Sie sich eher am Verbrauch stören.

Ein permanenter Allradantrieb sorgt dafür, dass Sie immer die volle Kontrolle über Ihr Fahrzeug haben, ein zuschaltbarer Allradantrieb kann nämlich ab und an etwas problematisch werden.
Ohne den Drehzahlausgleich können Sie Verspannungen im Antriebsstrang erleben und Ihr Wagen könnte in Kurven untersteuern. Das erfordert gerade beim Umstieg etwas Eingewöhnung.
Straßentauglicher und praktischer ist der zuschaltbare Antrieb dennoch (und günstiger), denn im Straßenverkehr braucht ein Pkw nicht beide Antriebsachsen.

Die Wahl des Allradantriebs ist vor allem eine Wahl der Präferenzen und Gewohnheiten. Wer komplett vom Zweiradantrieb umsteigt, muss sich in beiden Fällen umgewöhnen.
Und letztlich sollten es eher darauf ankommen, welchen Allradantrieb der Hersteller in Ihrem Wunschwagen verbaut hat. Beides ist eher eine Frage der Umgewöhnung und die Geländetauglichkeit eher eine Frage des Chassis. Reichlich Spaß beim Fahren dürften Sie aber mit beiden Varianten haben.

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