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Alle Jahre wieder - Weihnachten mit den Coopers - Trailer und Kritik zum Film

In den letzten Wochen des Jahres kehrt vieles verlässlich wieder. Nicht nur Lebkuchen im Supermarkt, Weihnachtsbeleuchtung in den Fenstern oder Christkindlmärkte.

Auch aufs Kino ist Verlass: Disney und Woody Allen bringen jeweils einen neuen Film heraus und aus den USA kommt ein Familien-Weihnachtsfilm. Heuer ist es “Alle Jahre wieder – Weihnachten mit den Coopers”. Ab Freitag im Kino.

Weihnachten mit den Coopers  – Geschichte

In Weihnachtsfilmen geht es meist um neue Partner, die an den Feiertagen das erste Mal der Familie vorgestellt werden (“Familie Stone”), Eltern auf der verzweifelten Suche nach dem Geschenk, das sich das Kind sehnlichst wünscht (“Versprochen ist Versprochen”) oder den Flucht-Versuch vor Baum, Schneemännern und Geschenken in die Karibik (“Verrückte Weihnachten”). Angetrieben werden die Protagonisten meist vom Wunsch nach dem perfekten Fest.

So ist es auch in “Weihnachten mit den Coopers”, wenngleich es erst einmal gar nicht unbedingt um Weihnachten geht. Die Familie trifft erst sehr spät zu Braten und Kartoffelpüree zusammen. Zunächst werden die Familienmitglieder und ihre aktuellen Lebenskrisen getrennt vorgestellt: die Eltern Charlotte und Sam (Diane Keaton und John Goodman), die sich permanent streiten und von Trennung reden. Tochter Eleanor, die mit dem fremden Soldat Joe am Flughafen die Zeit totschlägt, um nicht so früh zu Hause aufzuschlagen. Sohn Hank frisch geschieden und auf verzweifelter Jobsuche. Großvater Bucky, der nicht darüber hinwegkommt, dass Kellnerin Ruby (Amanda Seyfried) in seinem Stamm-Diner gekündigt hat. Schwester Emma, die sich aus einem sinnlosen Ladendiebstahl herauszureden versucht und der unglücklich verliebte Enkel Charlie mitten in der Pubertät.

Mit den Feiertagen hat der Film dennoch von Anfang an viel zu tun: Es ist die Zeit im Jahr, zu der Wunden aufgerissen werden, die sich über das Jahr ganz wunderbar verdrängen lassen. Bei den Coopers ist es die Panik davor, im Leben etwas verpasst zu haben, die Unfähigkeit, eine feste Beziehung einzugehen, die Angst, ein Versager zu sein, Einsamkeit im Alter und Frust in der Pubertät. In irgendeinem dieser Familienmitglieder findet sich wahrscheinlich jeder Kinobesucher wieder und weiß gut, wie die alljährliche Auseinandersetzung mit den engsten Verwandten diese persönlichen Krisen in den Vordergrund des Bewusstseins rückt. Je nach persönlicher Sentimentalitäts-Barriere rollen dann im Kino die Tränen.

Weihnachten mit den Coopers – Kritik

Damit nicht zu viel geheult wird, gerät “Weihnachten mit den Coopers” zwischendurch komisch bis absurd. Soldat Joe läuft den ganzen Abend in seinem Tarnanzug herum und Kellnerin Ruby will nach Hot Coffee, Mississippi abhauen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des Familienhunds, der von sich selbst in der dritten Person spricht. Das Tier ist eine Mischung aus Golden Retriever und Bernhardiner und hatte bei den Dreharbeiten wohl den größten Spaß: Er darf seine Schnauze ständig in irgendwelche Töpfe und Schüsseln stecken.

Als die vier Generationen plus ihre unerwarteten Gäste schließlich im Haus der Eltern zum Abendessen aufschlagen, explodiert – erwartbar – die Stimmung. Geschrei, Chaos, Hund mit Schnauze in der Schüssel, Schlaganfall beim Opa. Am Ende finden sich alle im Krankenhaus wieder, die Lebenskrisen lösen sich wie von selbst und in der Klinik-Cafeteria wird das wohl unvermeidliche Happy End gefeiert.

“Weihnachten mit den Coopers” erinnert an “Familie Stone” von 2005. In beiden Filmen spielt Diane Keaton die Mutter, die sich ein letztes gemeinsames und perfektes Weihnachten wünscht, das zunächst auf Chaos zusteuert, dann aber doch irgendwie perfekt endet. Wer Spaß an “Familie Stone” hatte, dem wird auch dieser Familienfilm gefallen. Für wen Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte oder Loriots Hoppenstedts die ultimativen Feiertags-Klassiker sind, der sollte besser auf der Couch bleiben und sich Wiederholungen davon ansehen.

(APA)

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