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Alexander Van der Bellen: "Wir können und werden das gewinnen"

Alexander Van der Bellen als beliebtes Selfie-Motiv.
Alexander Van der Bellen als beliebtes Selfie-Motiv. ©APA/Helmut Fohringer
Präsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen posierte im Wiener Votivpark für Selfies mit Anhängern und versprühte Optimismus für die Stichwahl.
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Eine Menschentraube drängt sich um den älteren Herrn im dunkelblauen Anzug, geduldig stellen sich die rund hundert jungen Menschen an, um ein Selfie mit ihm zu ergattern: Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen hat am Dienstagnachmittag im Votivpark neben der Uni Wien um Stimmen geworben und dabei vor allem als Fotomotiv hergehalten.

“Für Fotos, Fragen und Selfies” werde der Präsidentschaftskandidat zur Verfügung stehen, kündigt der Moderator der wartenden Menge an. Zu politischen Fragen kommt es dann aber kaum, rund eine Stunde lang lächelt der 72-Jährige dagegen tapfer für ein Selfie nach dem anderen in die Handykameras. “Alles Gute”, “viel Erfolg” und “das wird schon”, bekommt er häufig zu hören.

So dicht steht die Menge, dass der Moderator “um ein bissl Abstand zum Sascha” bitten muss. Der Umgang mit den jungen Anhängern fällt Van der Bellen leicht. “Mir wird schon kalt, wenn ich nur hinschau”, sagt er scherzhaft zu einem Burschen im Tanktop. Nur als ein junger Mann die Arme zu einer Umarmung um seinen Hals schlingt, wirkt er nicht ganz entspannt.

Van der Bellen: “Die Chancen stehen 50:50”

Unter den fast ausschließlich jungen Anhängern tragen viele Buttons mit der Aufschrift “Fan der Bellen” oder “Öbama”-T-Shirts mit einem Aufdruck von Van der Bellens Gesichts. Sowohl junge Grüne als auch zufällig vorbeigekommene Menschen drängen sich um ihn. “Menschlichkeit und Offenheit” schätzt etwa eine junge Geschichtestudentin an ihm. “Und dass er bei dem, was er sagt, auch bleibt.” “Er ist einfach ein Toppolitiker und er wirkt weise”, erklärt ein junger Mann, warum er seine Stimme Van der Bellen geben wird.

“Die Chancen stehen 50:50”, beurteilt Van der Bellen gegenüber der APA seine Aussichten, zum Bundespräsidenten gewählt zu werden. “Es steht Spitz auf Knopf.” In einer kurzen Ansprache ruft er denn auch dazu auf, Nichtwähler zum Urnengang zu motivieren. “Wir können das gewinnen und wir werden das gewinnen”, spricht er sich und seinen Anhängern Mut zu.

“Rührend”: Termine, die “Kraft geben”

Termine wie dieser, bei denen er auf die Bevölkerung trifft, sind in der Verlängerung des Wahlkampfs inzwischen selten, sagt sein Sprecher. Nun sei er vor allem mit Medienterminen und Interviews eingedeckt, in den Bundesländern seien sie vor allem vor Ostern viel unterwegs gewesen. Energie für den Wahlkampf-Endspurt habe er noch, sagt Van der Bellen: “Jetzt bin ich da eine Stunde gestanden, habe Fotos gemacht und Zuspruch bekommen. Das gibt Kraft”, sagt er. Als “rührend” empfinde er es, so umringt zu werden.

Um Sachthemen gehe es im Gespräch mit den Bürgern dagegen selten – “das ist ja nicht die Aufgabe des Bundespräsidenten”. Neben den Menschen, die ihn aus Überzeugung unterstützen, erlebe er auch einige, die ihn erst im zweiten Wahlgang – als Alternative zu seinem blauen Kontrahenten Norbert Hofer – wählen wollen.

Dass der Rücktritt von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann, der mitten in den Wahlkampf platzte, einen Einfluss auf die Bundespräsidentenwahl haben wird, glaubt Van der Bellen nicht. “Möglicherweise hat es einen Einfluss auf die Protestwähler, die der Bundesregierung eins auswischen wollten”, sagt er dann doch. Die Bedeutung auf den Bundespräsidentenwahlkampf kann auch sein Sprecher nicht abschätzen. Es könne aber sein, dass die unsichere Stimmung ihm nütze, da er für “Gelassenheit und Sicherheit” ihm Gegensatz zu seinem Kontrahenten, meint er.

(APA, Red.)

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