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AfD-Vize Gauland beleidigt Fußball-Nationalspieler Boateng

Jerome Boateng erfreut sich nach der rassistischen Aussage von Alexander Gauland einer Welle der Sympathie.
Jerome Boateng erfreut sich nach der rassistischen Aussage von Alexander Gauland einer Welle der Sympathie. ©APA/AFP
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland hat mit fremdenfeindlichen Äußerungen den Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng beleidigt. "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", sagte Gauland der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Pegida hetzt gegen Kinderschokolade

Der in Berlin geborene Boateng ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters. Der Deutsche Fußball-Bund reagierte empört. DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte der Zeitung, es sei “einfach geschmacklos”, die Popularität Boatengs und der Nationalmannschaft “für politische Parolen zu missbrauchen”. Boateng sei “ein herausragender Spieler und ein wunderbarer Mensch, der sich übrigens auch gesellschaftlich stark engagiert und für viele Jugendliche ein Vorbild ist”.

Auch der Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff wandte sich gegen Gaulands Äußerung: “Es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mit solchen Aussagen konfrontiert werden. Sie bedürfen keiner weiteren Kommentierung, die Personen diskreditieren sich von alleine.” Bundesjustizminister Heiko Maas reagierte ebenso ablehnend auf Gauland. “Einfach nur niveaulos und inakzeptabel. Wer so redet, entlarvt sich selbst – und das nicht nur als schlechter Nachbar”, twitterte der SPD-Politiker.

Und der frühere Bundesliga-Profi Hans Sarpei, ebenfalls mit ghanesischen Wurzeln, meint: “Jerome Boateng hat bisher 57x für die Nationalmannschaft gespielt. Damit hat er 57x mehr für Deutschland getan als die AFD.”

Boateng reagierte gelassen auf AfD-Attacke

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Jérome Boateng hat gelassen auf die abschätzigen Äußerungen des Vize-Chefs der rechtspopulistischen Partei AfD, Alexander Gauland, gegen ihn reagiert. Er könne darüber nur lächeln, sagte Boateng am Sonntagabend in der ARD. Es sei traurig, “dass so etwas heute noch vorkommt”, sagte der Nationalspieler nach dem Fußball-Länderspiel gegen die Slowakei.

“Ich glaube, heute waren auch genug positive Antworten im Stadion. Ich habe ein paar Plakate gesehen”, fügte er hinzu. Im Stadion in Augsburg hatte es Sympathiebekundungen für Boateng gegeben.

Bild: AP
Bild: AP ©Bild: AP

Frank Buschmann hat etwas zu sagen

Der bekannte deutsche Sportjournalist und Moderator Frank Buschmann hat auf seiner Facebookseite per Video zu den rassistischen Aussagen von Afd-Vize Gauland und der einige Tage vorher Pegida-Hetze gegen deutsche Nationalspieler auf der Verpackung der Kinderschokolade Stellung bezogen.

(dpa/APA/Red.)

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