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Ärger beim ORF: "Report"-Chef kritisiert "ZiB"-Innenpolitik

Das "Report"-Team des ORF beim Walther-Rode-Preis.
Das "Report"-Team des ORF beim Walther-Rode-Preis. ©Medienhaus Wien/Walter Henisch
"Report"-Chef Robert Wiesner hat in einer Dankesrede die "ZiB"-Innenpolitikredaktion indirekt kritisiert. Seit Montag herrscht deshalb dicke Luft im ORF.

Wie der “Kurier” in seiner Online-Ausgabe am Dienstag berichtet hat, brachte Wiesner in seiner Dankesrede anlässlich des Walther-Rode-Preis für den “Report” das Beispiel eines ÖVP-Mannes, der versucht habe telefonisch Einfluss auf die Ausrichtung einer Geschichte über Kanzler Kerns “für SPÖ-Wähler zu komplizierten Plan A” zu nehmen. Beim “Report” habe man darüber nur “gelächelt”, meint Wieser. “In den Qualitätszeitungen findet sich keine Spur davon, aber in einer Sendung im ORF klingt’s ganz ähnlich. Das ist dann nicht mehr lustig”, zitiert der Kurier den Seitenhieb auf die “Zeit im Bild” aus Wiesners Rede. Dort hatte man den Sager im Beitrag eingebaut, Innenpolitikchef Hans Bürger kam in seiner Analyse ebenfalls darauf zu sprechen.

Wiesner wolle sich nicht “einer politischen Gruppe als Freund anbieten” – Wer sich andiene, müsse als Diener weiterleben. Zum “Kurier” meinte der “Report”-Chef: “Das ist mein Credo. Ob das Beispiel jetzt das beste oder das schlechteste dafür war, das ist für mich zweitrangig.”

Innenpolitikchef Bürger macht seinem Ärger Luft

Dienstag Nachmittag reagierte “ZiB”-Innenpolitikchef Hans Bürger auf die indirekten Vorwürfe von Wiesner. Aus einem Mail an ORF-Chef Wrabetz und mehrere ORF-Journalisten zitiert der “Kurier” Bürger: “In bald 31 Jahren ORF habe ich bei all der Härte der Auseinandersetzungen in diesem Haus erst sehr selten erlebt, dass ein leitender ORF-Redakteur bei einer öffentlichen  Dankes-Rede nach einem Medienpreis  den Verdacht der Manipulierbarkeit direkt auf seine eigenen Kollegen lenkt. Illoyalität und Nestbeschmutzung ist immer abzulehnen, auch wenn es das Ego noch so befriedigt.”

Zwei Redakteure sei die Entscheidung überlassen worden welchen Sager von Christian Kern man im Beitrag verwenden wolle, schreibt Bürger in seinem Mail.

Bei dem ÖVP-Mann, der versucht habe Einfluss auf die Geschichte zu nehmen, soll es sich um Gerald Fleischmann, Pressesprecher von ÖVP-Chef Kurz handeln, der aber bestreitet beim “Report”-Team des ORF angerufen zu haben.

(Red.)

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