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"#88gegenrechts!": Salzburg startet Initiative gegen den Rechtsextremismus

Neue Initiative gegen Rechtsextrimismus in Salzburg
Neue Initiative gegen Rechtsextrimismus in Salzburg ©Neumayr
Chronologie der Straftaten
Bilder der Pressekonferenz
Stolpersteine beschmiert

“Wir wollen diesen Geist nicht in der Stadt haben und ein klares Zeichen setzen, dass er keinen Platz hier hat”, sagte sie am Montag bei der Präsentation von “#88gegenrechts!”.
Die 88 Unterstützer der Initiative, die Hagenauer für den Start gesucht hatte, seien nur der Anfang. Wichtig sei, dass sie von vielen Menschen unterstützt werde. “Wir laden alle Salzburger ein mitzumachen.” Dass die Zahl 88 in der rechtsextremen Szene als Code für “Heil Hitler” verwendet wird, habe im Vorfeld intern für heftige Diskussionen gesorgt, “aber wir wollen uns diese Zahl nicht nehmen lassen. Diese Zahl gehört allen.” Und Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) – er ist einer der Unterstützer – ergänzte: “In der chinesischen Kultur ist 8 eine Glückszahl.”

 

Schaden: “Wir halten dagegen”

“Ich habe schon bei der Wiedereröffnung des Mahnmals für Euthanasieopfer gesagt: Wir halten dagegen, so gut wir können”, sagte Schaden. Die Initiative sei sehr wichtig, weil es sich bei den bekannten Tätern nicht um typisch stramme Rechte handle. “Die gehen verwirrt durch das Leben. Daher ist der öffentliche Aufruf so wichtig: Überlegt euch, was ihr da tut. Ich glaube, sie sind für vernünftige Argumente noch zugänglich.” Auch Carl Philip Maldeghem, Intendant des Salzburger Landestheaters, hat seine Unterstützung zugesagt. “Im Spruch ‘Wir halten dagegen’ steht auch das Wort Haltung. Es geht sowohl um die geistige als auch um die körperliche Haltung: Wir stehen auf für etwas, und zwar für eine offene Gesellschaft.”

“#88gegenrechts!” arbeitet vor allem über soziale Medien. Auf einer eigenen Facebook-Seite können neue Unterstützer posten. Geplant sind aber auch verschiedene Veranstaltungen, die erste bereits morgen in Form einer Diskussion.

Stadt Salzburg
Stadt Salzburg ©Auch Alexandra Meissnitzer beteiligt sich an der Aktion./Stadt Salzburg

Serie rechtsextremer Straftaten begann 2013

Die Serie an rechtsextremen Straftaten begann in der Stadt Salzburg im Oktober 2013. Damals wurden neun “Stolpersteine” – mit diesen wird Opfern des Naziterrors gedacht – beschmiert. Seither kam es wiederholt zu neuen Schmieraktionen. Betroffen waren neben “Stolpersteinen” unter anderem auch Parteizentralen, das Euthanasiedenkmal, die Synagoge oder ein Winter-Notquartier der Caritas. Ab morgen müssen sich zwei Burschen und deren Freundinnen vor einem Geschworenengericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen 133 Schmierereien, darunter 59 “Stolpersteine” zur Last. Nach der Ausforschung der Angeklagten ging die Serie übrigens weiter.Nach einer Häufung von rechtsextremen Schmier-und Vandalenaktionen in der Stadt Salzburg hat nun die sozialdemokratische Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer eine Initiative des Protests gestartet. “Wir wollen diesen Geist nicht in der Stadt haben und ein klares Zeichen setzen, dass er keinen Platz hier hat”, sagte sie am Montag bei der Präsentation von “#88gegenrechts!”.

(APA)

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