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8 Namen für die Liebe - Trailer und Kritik zum Film

Amaia und Rafa sind so unterschiedlich wie ihre Heimatregionen. Sie die stolze Baskin aus dem Norden, aufrecht, kämpferisch, widerborstig.

Er der andalusische Frauenheld aus dem Süden, charmant, selbstverliebt, eitel. Natürlich knallt es, als die beiden aufeinandertreffen. Natürlich verlieben sie sich ineinander, irgendwie. Natürlich kommt es zum Kampf der Kulturen.

8 Namen für die Liebe – Die Geschichte

Der spanische Kinofilm “8 Namen für die Liebe”, der am Freitag (12. Juni) nach Österreich kommt, erinnert an Culture-Clash-Komödien wie “Willkommen bei den Sch’tis” oder “Almanya – Willkommen in Deutschland”. Er spielt mit Vorurteilen und zeigt die Borniertheit auf beiden Seiten, kommt aber ohne erhobenen Zeigefinger aus. Man lacht mit und über die Akteure, schüttelt den Kopf, wundert sich, erhebt sich aber nicht über sie. Denn hin und wieder ertappt man sich selbst beim Vorurteilen.

Dabei ist der Konflikt ums Baskenland ein ernster. Die baskische Untergrundorganisation ETA hat bis zum Waffenstillstand 2011 Hunderte Menschen getötet, viele Basken fühlen sich von der Zentralregierung in Madrid gegängelt. Regisseur Emilio Martínez Lázaro begegnet dem mit Leichtigkeit: Rafas andalusische Freunde haben Angst vor dieser Fremden aus dem Hinterland, sie könnte ja von der ETA sein. “Seit wann tragen Terroristen Rüschenkleider?”, erwidert Rafa.

8 Namen für die Liebe – Die Kritik

Denn er – der Großstädter aus Sevilla, der eben noch derbe Witze über die Hinterwäldler-Basken gerissen hat – ist verliebt. In Amaia, die kratzbürstige Dorfbewohnerin. Er muss ihr unbedingt nach, in das raue, unbekannte Land. Dort muss er auch noch einen Basken spielen, für den Vater der Angehimmelten; einen bärbeißigen baskischen Fischer, der nichts übrig hat für Sevillaner. Das geht recht lange gut, aber kann man mit so einer Lüge glücklich leben?

Das alles erzählt der Film auf sehr konventionelle Weise, in unaufgeregten Bildern, mit teilweise langen Kameraeinstellungen. Ganz anders als in den wilden Filmen des Spaniers Pedro Almodóvar. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen hatte die Liebeskomödie in Spanien zehn Millionen Kinozuschauer. Landesrekord. Nun darf man einem Spielfilm, zumal einer Komödie, nicht zu viel politische Kraft zusprechen. Dennoch zeigt dieser Erfolg, dass die Spanier – bei allen kulturellen Differenzen – zumindest miteinander und übereinander lachen können.

(APA)

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