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60 Tote bei Angriff auf Gefangenenkonvoi im Irak

Demnach kam es zu heftigen Gefechten mit Sicherheitskräften
Demnach kam es zu heftigen Gefechten mit Sicherheitskräften ©AP (Symbolbild)
Bei einem Angriff auf einen Konvoi mit Häftlingen sind im Irak über 60 Menschen getötet worden. Selbstmordattentäter sowie Bewaffnete attackierten laut Innenministerium in der Nacht auf Donnerstag die Polizei, die einen Bus mit dutzenden Gefangenen aus der Haftanstalt Taji nördlich von Bagdad eskortierte. Beim Anschlag und den folgenden Gefechten starben vor allem Gefangene, aber auch Beamte.


Die Häftlinge sollten aus Sicherheitsgründen aus Taji weggebracht werden, nachdem das rund 25 Kilometer von der irakischen Hauptstadt entfernte Gefängnis am Mittwoch von Granaten getroffen worden war. In dem Bus sollen rund 60 Gefangene gesessen haben, die wegen Terrorvorwürfen im Gefängnis saßen. Nach Angaben von Ärzten waren allein 54 Todesopfer Häftlinge, die meisten Leichen waren demnach bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Es blieb aber zunächst unklar, um wen es sich bei den Angreifern handelte, die offenbar die Gefangenen befreien wollten. Ebenso unklar war zunächst, wie die Häftlinge starben. Vor fast genau einem Jahr waren die Gefängnisse Taji und Abu Ghraib im Westen des Landes von Aufständischen angegriffen worden. Dabei starben 20 Sicherheitskräfte, rund 500 Gefangenen gelang die Flucht.

Der Angriff vom Donnerstag ereignete sich wenige Stunden vor einem Treffen von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon mit dem amtierenden Regierungschef Nuri al-Maliki. Das Land westlich von Bagdad wird seit Anfang Juni von den Aufständischen der sunnitischen Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) beherrscht. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit al-Maliki sagte Ban am Donnerstag, das Land habe nur eine Chance, wenn eine Regierung unter Beteiligung aller Gruppen gebildet werde.

Auch die irakische Hauptstadt Bagdad ist am Donnerstag erneut von zwei tödlichen Anschlägen erschüttert worden. Nach übereinstimmenden Informationen von Polizei und Rettungskräften wurden 13 Menschen getötet, als zwei Autos kurz hintereinander im Stadtteil Karrada explodierten. “Mindestens 13 Menschen wurden getötet und 29 verletzt, doch die Zahl der Toten wird steigen”, sagte ein Polizei-Vertreter.

Der Anschlag ereignete sich in einer belebten Straße mit vielen Geschäften und Restaurants kurz nach Sonnenuntergang. Zu jener Zeit kommen derzeit viele Muslime wegen des Fastenmonats Ramadan zum feierlichen Fastenbrechen zusammen. Der Vorfall schürt Ängste vor einer möglichen Anschlagswelle der Extremisten-Gruppierung Islamischer Staat (IS, vormals ISIS) zum nahenden Feiertag Eid al-Fitr, an dem das Ende der Fastenzeit begangen wird.

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