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60 Jahre Israel im Jüdischen Museum

Den Auftakt zum 60-Jahr-Jubiläum der Staatsgründung Israels 2008 bestreitet ab heute, Dienstag, das Jüdische Museum Wien in Kooperation mit der Kunsthalle Wien.

„Notizen zu einer Küste“ heißt die im Jüdischen Museum ausgestellte Fotoserie von Ruth Anderwald und Leonhard Grond, die die bebaute israelische Küste aus der Meeresperspektive zeigt. Bei der Eröffnung Dienstag Abend wurde das gleichnamige Künstlerbuch offiziell präsentiert, das neben den Fotos die erste Anthologie neuer hebräischer Lyrik in deutscher Sprache beinhaltet.

Zwar „sensationell“ aber doch „irgendwie traurig“, sei es, dass erst jetzt eine solche Anthologie erscheine, sagte der Kurator der Ausstellung, Werner Hanak, bei einem Pressegespräch am Dienstag. Während sich israelische Prosa-Schriftsteller im deutschsprachigen Raum einer recht großen Bekanntheit erfreuen könnten, sei „der intime Teil der Literatur“, nämlich die Lyrik, weitestgehend unbekannt, beklagte der Herausgeber des Buches, Giora Rosen.

Wie Rosen betonte, ist der Foto- und Lyrikband (Skarabaeus-Verlag) „eine Ehre an die multikulturelle Option, die wir haben.“ Man habe in der Auswahl der Texte eine Balance gefunden: So habe man auch arabische und jiddische Texte übernommen und übersetzt, was „natürlich eine politische Anerkennung“ sei, so Rosen. Die Anthologie mit Lyrik aus den vergangenen 60 Jahren beinhalte durchaus auch politische Gedichte. Als „nicht politisch, aber utopisch“ bezeichnete der ebenfalls anwesende Professor und Lyriker Admiel Kosman das Projekt. Jiddisch, Arabisch und Hebräisch zu vereinen, gehe über das Politische hinaus, worauf Rosen konterte: „Utopisch ist manchmal auch politisch.“

Bewusst habe man die Videos aus dem Alltagskontext Israels extrahiert, erklärte Tal Yahas, die Kuratorin des Video-Projekts in Haifa, das ab morgen, Mittwoch, in der Kunsthalle zu sehen sein wird. So spielen die fünf Videos „Playing with Solitude“ von vier israelischen Künstlern und einer palästinensischen Künstlerin etwa in New York oder im virtuellen Second Life. Wie auch die Fotos könne man in die Videos, die sich mit dem Akt des Spielens auseinander setzen, politische Aussagen interpretieren. Ihr gehe es aber darum, eine gewisse Normalität in der israelischen Kunstszene darzustellen, sagte Yahas. Zu sehen ist „Playing with Solitude“ noch bis zum 30. November, „Notizen zu einer Küste“ bis zum 6. Jänner.

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