“Während sich das Helmtragen beim Skifahren durchgesetzt hat, fehlt beim Rodeln das Bewusstsein dafür”, sagte ÖÄK-Vizepräsident Harald Mayer. “Die zunehmende Unfallschwere, besonders Verletzungen von Kopf und Wirbelsäule, sind besorgniserregend. Helme können schwere Schädel-Hirn-Verletzungen verhindern”, betonte der Unfallchirurg. Deshalb sei eine gute Ausrüstung mit Helm, Skibrille und Handschuhen wichtig – besonders für Kinder.
Bremsen und Lenken beim Rodeln müssen laut Ärztekammer geübt sein. “Das Tempo wird unterschätzt. Genau da lauert die Gefahr von Mehrfachverletzungen”, erläuterte Mayer. Er wolle die Menschen nicht mit erhobenem Zeigefinger am Winterspaß hindern, Bewegung sei gesund. “Wir plädieren an die Eigenverantwortung, sich selbst und andere zu schützen, indem man nicht leichtsinnig die Gesundheit aufs Spiel setzt.”
Sprunggelenk beim Bremsen verletzt
“Viele Hobbyrodler bremsen mit der Ferse, was nicht nur wenig effektiv ist, sondern auch eher zu Verletzungen im Bereich des Sprunggelenkes führt”, erklärte Reinhard Poller, Generalsekretär des österreichischen Rodelverbands, in der Aussendung des KFV. “Um richtig zu bremsen, muss der Fuß im Sitzen mit der kompletten Fußsohle neben den Kufen auf die Rodelbahn aufgesetzt werden.”
Bobs haben am Berg nichts verloren
“Beim Rodeln ist, wie bei anderen Sportarten auch, auf geeignete Ausrüstung zu achten. Ein kaum steuerbarer Plastikbob hat am Berg nichts verloren. Helm tragen sollte auch beim Rodeln selbstverständlich werden”, betonte KFV-Experte Martin Pfanner. Auf Basis einer umfassenden Analyse der Unfallhergänge beim Rodeln wurden zehn Rodelregeln erarbeitet, die nun österreichweit an mehr als 60 Rodelbahnen auf Tafeln ausgewiesen wurden.