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25 Jahre Kinderrechte - UNICEF ruft zu verstärktem Einsatz auf

Auch nach 25 Jahren werden Kinderrechte noch nicht überall ernst genommen.
Auch nach 25 Jahren werden Kinderrechte noch nicht überall ernst genommen. ©AP
Am 25. Geburtstag der Kinderrechte ruft UNICEF zu verstärktem Einsatz für die Umsetzung der UN-Konvention auf.

“Kinderrechte sind Menschenrechte und ihre Verwirklichung für alle Kinder muss oberste Priorität haben”, sagte Gudrun Berger, Geschäftsführerin von UNICEF Österreich in einer Aussendung.

“Politisches Gewicht geben”

Ein Vierteljahrhundert nach der Verabschiedung müssten der Geschäftsführerin zufolge Politik, Wirtschaft und Gesellschaft “deutlich mehr tun, um das Recht auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung für jedes Kind zu verwirklichen”. Auch das Engagement der Zivilgesellschaft sei entscheidend, um den Kinderrechten “politisches Gewicht zu geben und sie mit Leben zu füllen”.

Fortschritte kommen nicht an

UNICEF forderte, dass der Anspruch der verbrieften Rechte endlich für jedes Kind Wirklichkeit werden muss. Das politische Bekenntnis habe zwar weltweit Investitionen in die soziale und medizinische Grundversorgung, den Schutz und die Beteiligung von Kindern ausgelöst – doch profitiere längst nicht jedes Kind davon. “Soziale und medizinische Fortschritte kommen oft nicht bei den ärmsten Kindern, z.B. in Slums oder in ländlichen Regionen, an. Sie profitieren auch kaum vom Wirtschaftswachstum in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern”, hieß es in der Aussendung.

Fragile Staaten

Bedroht sind die Rechte von Kindern besonders in Krisengebieten und in fragilen Staaten, in denen staatliche Strukturen nicht funktionieren. In Syrien, Irak, Südsudan oder in Krisenregionen wie im Norden von Nigeria sind Kinder Zielscheibe von Terror und Gewalt. Acht der zehn Länder mit der höchsten Kindersterblichkeit sind sogenannte fragile Staaten – beispielsweise Somalia, die Zentralafrikanische Republik und Mali.

Stärkerer politischer Willen

“Es ist keine Frage von Mitleid oder karitativer Einstellung mehr, allen Kindern angemessene Lebensbedingungen zu garantieren. Es ist eine völkerrechtliche Verpflichtung”, unterstrich UNICEF. Die Hilfsorganisation fordert daher, einen stärkeren politischen Willen, angemessene Budgets und aussagekräftige Daten, um die Kinderrechte auch für alle benachteiligten Kinder zu verwirklichen.

Kinderrechte in Verfassung verankert

Bei Kinderrechtsverletzungen müsse “null Toleranz” gelten. “Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und Terror gegen Kinder müssen weltweit geächtet und verfolgt werden. Jedes Kind braucht Schutz und Hilfe im Krieg. Und in jedem Land der Erde muss Gewalt an Kindern ausdrücklich verboten werden”, forderte UNICEF. In Österreich sollten sämtliche Kinderrechte explizit in der Verfassung verankert werden. (APA)

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