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Zum Weltspartag: Tipps zum Sparen trotz niedriger Sparbuch-Zinsen

Sparbuch-Zinsen sind derzeit sehr niedrig
Sparbuch-Zinsen sind derzeit sehr niedrig ©APA (Sujet)
Äußerst mau sind die Sparzinsen für ein jederzeit behebbares Sparbuch sowie für Sparcards  - im Schnitt 0,125 Prozent. Für Online-Sparkonten gibt's etwas mehr - durchschnittlich 0,8 Prozent. Wie man beim Sparen mehr für sich rausholen kann, lesen Sie hier.
Wiener sparen weniger
Sparzinsen auf Rekordtief

Die Zinsen auf täglich fällige Sparbücher oder Sparcards sind mickrig. Online-Sparen bringt etwas mehr an Zinsen und wer sein Geld binden möchte, bekommt ebenfalls höhere Zinsen. Das zeigt ein aktueller Sparbuchzinsen-Test der AK bei 33 Banken.

Tipps: So können Sie mehr rausholen

“Bei den Sparzinsen kann vergleichen und nachverhandeln lohnen”, rät AK Konsumentenschützer Christian Prantner. Die AK gibt Tipps, damit der Zinsertrag nicht noch schmäler wird.

AK Tipps zum Weltspartag

+ Werfen Sie einen Blick auf bestehende Sparbücher: Kann zum Beispiel von täglich fällig auf ein besser verzinstes Sparprodukt mit Bindung umgeschichtet werden? Bietet die Hausbank etwa eine besser verzinste Sparcard, auf die “Überschüssiges” vom Girokonto überwiesen werden kann? Prüfen Sie auch Ihre Habenzinsen am Girokonto.
+ Wer sein Geld länger binden möchte, bekommt in der Regel mehr Zinsen. Richten Sie die ausgewählte Bindungsfrist nach Ihren Sparzielen. Der Notgroschen sollte sofort verfügbar sein. Vorsicht bei einer vorzeiten Abhebung – im Regelfall sind Vorschusszinsen von einem Promille pro Monat der nicht eingehaltenen Bindungsdauer zu zahlen.

+ Beachten Sie: Bei Sparbuch oder Sparcard können mitunter Spesen für die Schließung anfallen.

+ Achten Sie bei Neuabschlüssen von Sparbüchern, ob der Zinssatz fix oder variabel ist. Das ist bei einer langen Bindung (etwa auf zehn Jahre) bedeutend. Steigen die Marktzinsen, kostet der vorzeitige Ausstieg aus einem fix verzinsten Sparbuch Geld. Das Nichteinhalten einer vereinbarten Bindungsfrist kostet ein Promille pro Monat der nicht eingehaltenen Bindungsdauer.

+ Alternativen zum Sparbuch sind im Regelfall riskanter. Denn Wertpapiere wie Investmentfonds oder Anleihen unterliegen nicht der Einlagensicherung. Für die Beurteilung von Rendite, Risiken, Bindungsfristen und Kosten von Geldanlageprodukten abseits des Sparbuches ist gute Beratung unerlässlich. Statt Sparen auf einem niedrig verzinsten Sparbuch ist es auch überlegenswert, einen bestehenden (eventuell teuren) Kredit teil-weise oder gänzlich zu tilgen – dies spart Kreditzinsen.

+ Online-Sparprodukte bieten höhere Zinsen als “normale” – dafür fällt in der Regel eine persönliche Betreuung (etwa in der Filiale) weg.

+ Eine Checkliste, was beim Online-Sparen zu beachten ist, finden Sie hier

+ Vergleichen Sie die Zinsen mit dem AK Bankenrechner. Sie finden den Rechner hier

Der große Sparbuchzinsen-Test

Wer sein Geld binden möchte, bekommt je nach Bindungsdauer zwischen 0,1 bis 2,1 Prozent. Das zeigt ein AK Sparbuchzinsen-Test bei insgesamt 33 Banken anlässlich des Weltspartages. “Achtung, wer Geld vom fix ge-bundenen Sparbuch vorzeitig abhebt, wird mitunter bestraft”, warnt AK Konsumentenschützer Christian Prantner.

Die Zinsen für täglich fällige Sparbücher betragen zwischen 0,05 (Oberbank, BKS Bank) und ein Prozent (VakifBank, DenizBank). “Achtung, wer sein Sparbuch auflösen möchte, muss mit Schließungsspesen rechnen”, sagt Prantner. Sie können bis zu sieben Euro (Hypo Tirol) ausmachen. Der AK Test zeigt: Rund die Hälfte (sechs) der 13 Banken, die Sparbücher anbieten, verrechnen bei der Schließung des Sparbuches keine Spesen. Die BKS (Bank für Kärnten und Steiermark) verrechnet zusätzlich zu den Schließungsspesen eine Kontoführungsgebühr von 1,54 Euro pro Quartal.

Sparcard statt Sparbuch

Als Alternative zum Sparbuch gibt es Sparcards, die betragsabhängige Zinsen bieten. Die Zinsen für die täglich fälligen Sparcards machen von 0,05 (Allianz Investmentbank – Allianz Top Cash) bis zu 0,44 Prozent (Austrian Anadi Bank – Anadi Cas Card) aus. Es ist sinnvoll, auch die Guthabenzinsen am Girokonto zu überprüfen. Denn sie betragen im Schnitt bei Österreichs Banken laut AK Bankenrechner gerade 0,1 Prozent. “Bankkunden sollen kontrollieren, ob eine Umschichtung von Barem vom Konto auf eine Sparcard möglich ist. Bei den Sparcards verrechnen manche Banken allerdings Spesen. Es können eine Karten-, Kontoführungs- sowie Kontoschließungsgebühr anfallen, die den Zins-ertrag schmälern”, sagt Prantner.

Online-Sparen und Kapitalsparbücher

Beim Online-Sparen sind die Zinsen für die täglich fälligen Spareinlagen höher. Sie betragen 0,1 (Hypo Tirol) bis zu 1,4 Prozent (MoneYou – Abn Amro Bank). “Es ist auch wichtig zu prüfen, ob die Zinsen fix oder variabel sind. Zudem ist zu checken, ob Spesen anfallen und zu welcher Einlagensicherung eine Bank gehört”, so Prantner.

Wer sein Geld auf die hohe Kante legen will und eine Zeit lang nicht braucht, kann Einmalbeträge auf Kapitalsparbüchern parken. Die Banken bieten verschiedene fixe Laufzeiten an. “Je länger das Geld liegen bleibt, desto mehr Zinsen gibt es”, sagt Prantner. So gibt es etwa bei einer Laufzeit von zwölf Monaten Zinsen von 0,1 Prozent (Bawag Psk) bis 1,6 Prozent (MoneYou – Abn Amro Bank), bei drei Jahren betragen die Zinsen 0,250 (Bawag Psk, Bank Winter & Co) bis zu zwei Prozent (Santander Consumer Bank).

Angebot ist dürftig

Das Angebot für Sparbücher für laufendes Sparen (monatlich, quartalsweise) ist dürftig. Bei einer Bindung auf zwei Jahre bietet die Vakif-Bank 1,45 Prozent (variabel), die Hypo NÖ 0,35 Prozent und Raiffeisen 0,125 Prozent. Bei Bindung auf vier Jahre gibt es höhere Zinsen zwischen 0,125 (Bawag Psk) und 1,65 Prozent (Vakif-Bank).

(apa/red)

 

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