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Wiener Linien setzen nach Attacken auf Sicherheit: "Streik" am Mittwoch

Hier am Franz Jonas Platz wurde im Jänner bereits ein Fahrer der Wiener Linien attackiert
Hier am Franz Jonas Platz wurde im Jänner bereits ein Fahrer der Wiener Linien attackiert ©APA
Nachdem sich in den letzten Wochen Überfälle auf das Wiener Öffi-Fahrpersonal häuften, wollen die Wiener Linien das Thema Sicherheit nun forcieren. Mittwochfrüh finden Betriebsversammlungen statt, die Öffis fahren nicht regulär - ein Not-Ersatzdienst ist jedoch geplant.
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Man werde hier “verstärkt dran bleiben”, sagte Geschäftsführer Günter Steinbauer am Rande einer Pressekonferenz am Donnerstag zum Thema Sicherheit bei den Wiener Linien. Für die angekündigten Ausfälle durch Betriebsversammlungen Mittwochfrüh ist ein Not-Ersatzdienst geplant.

Wiener Linien verurteilen Vorfälle

Wiewohl Überfälle wie der jüngste auf einen Straßenbahnfahrer in Liesing freilich “aufs Schärfste zu verurteilen” seien, habe man in Wien im vergangenen Jahr einen Rückgang der Übergriffe um ein Viertel verzeichnet, versicherte Steinbauer.

Bereits in der Vergangenheit in Übereinkunft mit der Personalvertretung vereinbarte Maßnahmen würden laufend umgesetzt. Außerdem werde die Sicherheit insofern erhöht, als man alte Straßenbahnen laufend gegen neue austausche und dadurch immer mehr Züge mit Videoüberwachung und vom Fahrgastraum abgetrennten Fahrerkabinen unterwegs seien.

Maßnahmen für mehr Sicherheit

Der Betriebsrat hat bereits gestern, Mittwoch, seine Forderungen an die Geschäftsführung adressiert. Auf der Wunschliste stehen flächendeckende Videoüberwachung in allen Fahrzeugen, Stationen sowie Endstellen, mehr Sicherheitspersonal und der ausschließliche Einsatz mit abgetrennten Fahrerkabinen in Tagesrandzeiten und bei Nachtfahrten.

Betriebsversammlung – Öffis fahren nicht regulär

Um den Anliegen Nachdruck zu verleihen, will man am Mittwochfrüh eine Betriebsversammlung abhalten. Bis 6.30 Uhr sollen alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in den Remisen bleiben.

Um Chaos möglichst zu vermeiden, soll es für Fahrgäste aber trotzdem einen Notbetrieb geben. “Wir werden versuchen, ein öffentliches Verkehrsnetz anzubieten”, kündigte ein Wiener-Linien-Sprecher auf APA-Anfrage an. Wie dieser genau aussehen wird, daran werde noch gearbeitet, hieß es. Nur soviel: Eine U-Bahn sei freilich nicht so einfach zu ersetzen.

Handlungsbedarf beim Öffi-Unternehmen

Schützenhilfe hat der Betriebsrat heute von der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida erhalten. Vorsitzender Roman Hebenstreit betonte in einer Aussendung, dass der neuerliche Überfall auf einen Bim-Fahrer zeige, “dass in punkto Sicherheit längst Handlungsbedarf herrscht”.

Er plädiert nicht vorrangig für flächendeckende Videoüberwachung, sondern für speziell ausgebildetes Sicherheitspersonal in Öffis. Denn: “Nur Menschen können Menschen schützen.”

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(apa/red)

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