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AMS-Reaktion auf "Sinnlose Kurse"- Vorwurf: 60 % finden so wieder Arbeit

Der Vorwurf der "sinnlosen AMS-Kurse" wurde laut
Der Vorwurf der "sinnlosen AMS-Kurse" wurde laut ©APA (Sujet)
Der Trubel um sinnlose AMS-Kurse rief  zuletzt auch die Volksanwaltschaft auf den Plan. Nun macht das Arbeitsmarktservice auf den Erfolg der Schulungen aufmerksam. 180.000 von 300.000 Kursteilnehmern, also 60 Prozent, fanden 2013 innerhalb von sechs Monaten nach einer Schulung wieder einen Arbeitsplatz, hieß es.
Wirbel um "sinnlose" AMS-Kurse
Wien: Arbeitslosigkeit steigt rasant

Den Vorwurf der sinnlosen Kurse bestritt das AMS am Montag in einer Aussendung.

AMS-Kurse wichtig um “wieder Fuß zu fassen”

“Fast die Hälfte der beim AMS gemeldeten Arbeitslosen hat maximal die Pflichtschule besucht. Da Personen mit geringer Ausbildung am Arbeitsmarkt kaum mehr nachgefragt werden, ist Weiterbildung die zentrale Strategie für Jobsuchende, um am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen”, so die AMS-Vorstände Herbert Buchinger und Johannes Kopf. Laut AMS-Studien wirken sich die Schulungen vor allem bei gering qualifizierten Personen positiv auf die Jobsuche aus.

Einzelfall wird untersucht

Den Fall eines 62-jährigen Wieners, der 53 Tage vor Pensionsantritt einen Kurs für Karriereplanung machen sollte, sieht das AMS als Einzelfall. Man werde sich das genau ansehen, hieß es. Die Bedeutung der Schulungen, gerade für jene Arbeitslosen, die nur einen Pflichtschulabschluss haben, stehe außer Frage.

“Das AMS arbeitet laufend an der Verbesserung des Angebots, damit in Zukunft jene Einzelfälle, in denen die Schulung nicht zur Kundenzufriedenheit geführt hat, möglichst nicht mehr vorkommen”, betonten Buchinger und Kopf in der Aussendung.

Hohe Arbeitslosigkeit inakzeptabel

Unterdessen will die Arbeiterkammer Oberösterreich die steigenden Arbeitslosenzahlen nicht mehr akzeptieren. “Bei der morgen, Dienstag, beginnenden Regierungsklausur muss endlich ein wirksames Paket gegen die Rekordarbeitslosigkeit geschnürt werden”, verlangte AK-Präsident Johann Kalliauer in einer Pressemitteilung.

Volksanwalt zweifelt an Einzelfalltheorie

Volksanwalt Günther Kräuter bezweifelt, dass es sich bei den offensichtlich sinnlosen AMS-Kursen um Einzelfälle handelt. Seit bekannt wurde, dass ein 62-jähriger 53 Tage vor der Pension eine Karriereschulung machen musste, gebe es eine “Flut an Zuschriften”, sagte Kräuter am Montag. Auch aufgrund der Erkenntnisse aus den Sprechstunden könne man nicht von Einzelfällen sprechen.

Die Volksanwaltschaft hatte zuletzt ein amtliches Prüfverfahren eingeleitet, in dem die Anzahl der Fälle erhoben werden soll. Dadurch soll laut Kräuter auch geklärt werden, wie es vorkommen kann, dass beispielsweise Computerfachleute einen “Basiskurs über Maus und Tastatur” belegen müssen.

Auch Fälle mit nicht adäquaten Kursinhalten

Es gebe “sehr viele Fälle” mit nicht adäquaten Kursinhalten. Ihm gehe es um die Qualität und Sinnhaftigkeit der AMS-Schulungen. Kräuter betonte aber, die Kurse nicht generell infrage stellen zu wollen, sondern nur darum, Mängel und mögliche Missstände zu bereinigen. Die Prüfung soll in den nächsten zwei Monaten abgeschlossen sein.

(apa/red)

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