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Wiener Caritas auf der Suche nach leistbaren Wohnungen für Armutsbetroffene

In Wien werden leistbare Wohnungen gesucht.
In Wien werden leistbare Wohnungen gesucht. ©pixabay.com
Die Wiener Carits ist derzeit auf der Suche nach leistbaren Wohnungen für einkommensschwache Familien und armutsbetroffene Menschen.

Generalsekretär Klaus Schwertner richtete bei einer Pressekonferenz am Mittwoch einen “dringenden Appell” an die Bevölkerung, Immobilienunternehmen und Genossenschaften, leer stehende Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen zur Verfügung zu stellen.

Der Schwerpunkt liege darauf, Wohnungen für Menschen, die derzeit in den Einrichtungen der Caritas, wie dem JUCA, einem Wohnhaus für junge Erwachsene, untergebracht sind, zu finden. “Wir könnten 1.700 Menschen in die Selbstständigkeit entlassen”, sagte Schwertner.

Caritas sucht leistbare Wohnungen in Wien

Gesucht werden kleine, abgeschlossene Wohneinheiten mit Bad und Kochgelegenheit ab 25 Quadratmetern. Die Wohnungen sollten für mindestens fünf Jahre vergeben werden können. Die Caritas stellt den Kontakt zu Einzelpersonen und Familien her und übernimmt – sollte es Schwierigkeiten bei der Bezahlung der Miete geben – eine Ausfallshaftung für die erste Zeit.

“Gerade im urbanen Bereich sind Wohnungen knapper und vor allem teurer geworden”, sagte Schwertner. Die Politik habe dieses Problem lange ignoriert, kritisierte er und forderte die von der Regierung angekündigte Reform des Mietrechts ein.

5.921 Menschen wandten sich 2016 an die Caritas

In Wien haben sich im Vorjahr 5.921 Menschen hilfesuchend an die Caritas gewandt, weil sie von akuter oder drohender Wohnungslosigkeit betroffen waren. Grund dafür seien vor allem die steigenden Mietpreise, sagte Schwertner. Seit dem Jahr 2008 stiegen die Wohnkosten laut dem Sozialbericht des Sozialministeriums pro Quadratmeter um 18 Prozent. Bei armutsgefährdeten Haushalten fällt der Anstieg mit 31 Prozent noch deutlich stärker aus. Außerdem stelle oft schon eine geringe Kaution ein “unlösbares Problem” für viele Menschen dar.

Schwertner wies außerdem darauf hin, dass die Betroffenen immer jünger werden: Mehr als ein Drittel der Klienten, die sich wegen Wohnproblemen an die Caritas wenden, sei unter 30 Jahre alt. Das Durchschnittsalter der Bewohner im JUCA betrug etwa vor einigen Jahren noch 27 Jahre, 2016 lag es bei 21 Jahren, berichtete er.

Im vergangenen Jahr konnte durch das Projekt “Wohnraumsuche” der Caritas 106 Personen eine neue Wohnung vermittelt werden. 426 Menschen sind in Startwohnungen der Caritas untergebracht. “Dieses Angebot reicht nicht aus”, betonte Schwertner. “Die Nachfrage nach leistbaren Wohnungen ist deutlich größer als das Angebot.”

(APA/Red)

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