“Der Pilotversuch hat sich bewährt, eine Ausdehnung ist auf jeden Fall möglich”, so ein Sprecher der MA 65 im Gespräch mit VIENNA.AT. Medienberichten zufolge könnten bis Ende des Jahres 3.000 Anrainerparkplätze in Wien geschaffen werden, diese Zahl will die zuständige Magistratsabteilung jedoch nicht bestätigen. Überhaupt hält man sich mit absoluten Zahlen zurück und verweist stattdessen darauf, dass maximal 20 Prozent der Parkplätze in einem definierten Gebiet in Stellflächen verwandelt werden können, die nur von den Bewohnern des Bezirks genutzt werden dürfen.
Anrainerparkplätze in drei Bezirken
In drei Bezirken gibt es bereits Anrainerparkplätze: 439 in Mariahilf, 221 in Neubau und 70 in der Josefstadt. Insbesondere im 6. und 7. Bezirk sollen die Anrainerparkplätze auch dazu beitragen, dass rund um die Mariahilfer Straße, durch deren Umgestaltung Parkmöglichkeiten weggefallen sind, ein Ausgleich geschaffen wird. In diesen Bezirken sollen noch heuer weitere Anrainerparkplätze entstehen.
Auch andere Bezirke sind daran interessiert, ihren Bewohnern Stellflächen zu “reservieren”. Im Einzelfall, so die MA 65, werde der Bedarf geprüft. Die Belastung des jeweiligen Grätzels wird genau untersucht und der Bedarf erhoben. Insbesondere wenn viele “ortsfremde” Fahrzeuge dort parken, besteht ein Bedarf. “Wenn dort jedoch nur Fahrzeuge mit Parkpickerl stehen, verbessert ein Anrainerparken-Projekt die Situation kam.”
Besonderes Interesse haben die Bezirke Hietzing, Währing und Döbling bekundet. Für sie gibt es aber eine klare Absage, denn aufgrund der derzeitigen Rechtslage können nur Bezirke, in denen es flächendeckende Kurzparkzonen gibt, derartige Projekte umsetzen. Aber auch in den Bezirken Landstraße, Wieden, Margareten und Alsergrund besteht Interesse, Details wurden jedoch noch nicht fixiert.
Auch Projekt in der Wiener Innenstadt geplant
Mehr Anrainerparkplätze als es derzeit in allen drei oben genannten Bezirken zusammen gibt, sollen alleine im ersten Bezirk entstehen: Geht es nach Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel, werden in der City mehr als 1.000 Anrainerparkplätze geschaffen. Und das “so schnell wie möglich.”
Rund 20 Prozent der 8.180 Stellplätze sollen ausschließlich für Bewohnerinnen und Bewohner der Innenstadt reserviert und entsprechend beschildert werden. “Das heißt circa 1.600 Stellplätze sollen im Laufe der nächsten Monate allen sieben Grätzeln (Anmerkung: Altstadt-Ost, Stubenviertel, Opernviertel, Regierungsviertel, Börseviertel, Altstadt-West und Altstadt-Mitte) des 1. Bezirks fair zugeteilt werden”, wird auf der Homepage der Bezirksvorstehung erklärt.
Ungewöhnliche Lösung in Wien-Hernals
Im 17. Bezirk – hier gibt es keine flächendeckende Kurzparkzone – hat man unterdessen eine ungewöhnliche Lösung gefunden. Anrainer können um 65 Euro pro Monat einen Stellplatz in der Garage eines Supermarktes mieten: “Um die Parksituation in Hernals weiter zu verbessern, ist es gelungen, 150 Dauerparkplätze des Garagenbetreibers Contipark, im Interspar, für AnrainerInnen zu gewinnen”, heißt es in einer Aussendung von Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer. Dieses Vorgehen sieht man als “eine beispielhafte Lösung für AnrainerInnenparkplätze analog des Antrages aus dem Bezirk, PKW-Stellplätze im Gebiet zwischen Elterleinplatz und dem Gürtel zu schaffen.”