Polizisten waren an 80 Flughäfen im Einsatz. Auch Österreich beteiligte sich, laut Silvia Strasser vom Bundeskriminalamt wurden hierzulande aber keine konkreten Verdachtsfälle entdeckt.
Die Aktion richtete sich gegen Kriminelle, die mit gestohlenen oder gefälschten Kreditkarten im Internet Flugtickets kaufen. In Europa geschieht das nach Europol-Angaben etwa 800 Mal am Tag. Dadurch entstehe Banken und Fluggesellschaften jährlich ein Schaden von etwa einer Milliarde US-Dollar (etwa 800 Millionen Euro), teilte Europol mit. In vielen Fällen sei dieser Kreditkartenbetrug auch an Verbrechen wie Drogen- und Menschenhandel gekoppelt. Außerdem würden jährlich Millionen unschuldiger Verbraucher geschädigt.
Internet-Betrug im Flugsektor sei nur schwer aufzuspüren, erklärte ein Europol-Sprecher. Die Flüge würden auf einen anderen Namen gebucht, als auf der Kreditkarte steht. Außerdem buchten die Betrüger meistens last-minute. Jeder Ticket-Verkauf muss auch erst von den Banken geprüft werden. Bevor bei einem Verdacht die Polizei eingeschaltet werden kann, vergeht kostbare Zeit. “Dann sitzen die Verbrecher schon längst im Flugzeug”, sagte der Sprecher.
Bei Europol in Den Haag hatten am Donnerstag Experten der Banken und Fluggesellschaften mit der Polizei direkt zusammen gearbeitet. Auch die Internationale Luftfahrtverband IATA, Interpol und die lateinamerikanische Ameripol waren an der Aktion beteiligt. 281 Verdachtsfälle wurden in kürzester Zeit überprüft. “Einige der nun Festgenommenen waren Wiederholungstäter”, erklärte Europol. Fluggesellschaften, Banken und Polizei hätten zudem nun ein Netzwerk eingerichtet, um gezielt gegen Internet-Kriminalität vorzugehen.