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Wiener Wohnungspreise steigen auch 2017

Auch 2017 werden die Wohnungspreise in Wien steigen.
Auch 2017 werden die Wohnungspreise in Wien steigen. ©pixabay.com
Erst heuer soll sich der rasante Preisanstaieg am Wiener Wohnungsmakrt einbremsen, erwarten die Experten von EHL Immobilien.
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2016 stiegen die Kaufpreise um 3 bis 4 Prozent, die Mieten um 1,2 Prozent. Wegen mehr Fertigstellungen und Großprojekten werde der Preisanstieg künftig nicht wesentlich über der Inflation liegen.

Bei Mietwohnungen würden die Anstiege im unteren und mittleren Preisbereich heuer bei circa 1,3 Prozent liegen, im gehobenen Bereich bei 1 Prozent, nachdem die Preisanstiege 2016 deutlicher gewesen als zu Jahresbeginn gedacht, sagte die EHL-Wohnexpertin Sandra Bauernfeind am Dienstag vor Journalisten: “Wir rechnen doch, dass sich die Preise wegen der sehr großen Bautätigkeit langsam einschleifen.” Nur für Eigentumswohnungspreise in guten oder sehr guten Lagen rechnet sie für heuer mit 3,25 bis 3,75 Prozent Plus, in mittleren Lagen mit 2,75 bis 3 Prozent. Allenfalls stagnieren würden die Preise freilich nur in ländlichen Regionen, die vom Nahverkehr nicht so gut erschlossen seien.

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis angesteigen

Auch die Zahl der Eigentümerwechsel im Wiener Wohnungsbereich ist voriges Jahr weiter angestiegen – sie lag laut Bauernfeind bei fast 13.700, nach erst 11.400 Wohnungen im Jahr 2014. Zugleich legte das Marktvolumen laut den Verbücherungsdaten zuletzt auf 3,4 Mrd. Euro zu, 2014 lag es bei 2,8 Mrd. Euro. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise kletterten in diesem Zeitraum von 3.400 auf 3.600 Euro.

Der Wachstumstrend der Wiener Bevölkerung werde anhalten, bis zum Jahr 2040 werde die Einwohnerzahl der Bundeshauptstadt um 300.000 Personen auf mehr als 2,1 Millionen zulegen. Für die nächsten 20 bis 25 Jahre bedeute das im Schnitt ein Einwohnerplus von 1,3 Prozent pro Jahr. Den bisher stärksten Zuzug habe Wien 2015 mit 43.000 Menschen verzeichnet. Durch den Zuzug sei Wien mittlerweile das im Durchschnitt jüngste aller Bundesländer geworden, sagte Bauernfeind.

Für 2017 rechnet die Expertin mit einem anhaltend starken Zuzug in den großen Städten in Österreich, einer wachsenden Nachfrage nach “effizientem” Wohnraum sowie Mikro-Appartments und einem vermehrten Aufkommen von Wohntürmen. Auch gehe der Trend zu mehr Kurzfrist-Vermietungen und zu studentischem Wohnen. Als Anlage seien Wohnungen weiterhin begehrt, das hätten auch jetzt zu Jahresbeginn die Kundenanfragen gezeigt.

Die Wiener Hotspots beim Wohnungskauf

Grundproblem im Neubau sei nach wie vor der Grundstücksmangel, etwa an U-Bahn-Verlängerungs-Achsen wie der U1 Richtung Süden: “In Favoriten sehen wir bereits deutliche Preissteigerungen bei Grundstücken.” Die Seestadt Aspern werde ein Hotspot bleiben, jetzt auch im Eigentumsbereich. Und das Areal Hauptbahnhof werde ausgeweitet. Durch die gestiegenen Preise steige die Vermarktungszeit tendenziell, vor allem im mittleren und hohen Preissegment, während Wohnungen bis circa 300.000 Euro sehr rasch vermarktet würden. Ähnlich im Mietbereich: Hier müssten Eigentümer bei Bruttomieten ab 1.500 Euro pro Monat mit längeren Leerständen rechnen.

In Sachen Reform des Mietrechts – das laut Unternehmenschef Michael Ehlmaier “entstaubt gehört” – erwartet die EHL-Wohnexpertin für die nächste Zeit keine Resultate, zumindest keine positiven. Vor einer Husch-Pfusch-Vorgangsweise warnte sie in der Pressekonferenz jedenfalls: Es bestehe in Österreich “immer die Gefahr, dass es blöder statt g’scheiter wird, wenn etwas schnell gehen soll”.

(APA/Red)

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