Teuerungen bei Wasser, Müllabfuhr und Kanalbenützung machen immer mehr Wiener Mieterinnen und Mieter zu schaffen. Die Gebühren für die Müllentsorgung sind seit 2008 in Wien um mehr als 12 %, die Kosten für Wasser um 45 % und die Kanalgebühren um rund 12 % gestiegen. In wenigen Wochen – mit Jahreswechsel auf 2014 – hebt die Wiener Stadtregierung diese Gebühren neuerlich an.
Gebühren um 4,1 Prozent erhöht
Die Gebühren steigen allerdings um eine Spur weniger als ursprünglich berechnet an. Der Anstieg wird 4,1 statt der prognostizierten 4,4 Prozent betragen. Das teilte ein Sprecher der zuständigen Stadträtin Renate Brauner am Dienstag mit.
Die jährliche Mehrbelastung für einen 90-Quadratmeter-Haushalt wird demnach rund 20 Euro ausmachen. Die Erhöhung wird aufgrund des in Wien geltenden Valorisierungsgesetzes vollzogen. Der Regelung unterliegen Gebühren wie eben Wasser, Abwasser (Kanal) oder Müll sowie die Parkometerabgabe. Jedes halbe Jahr wird geprüft, ob der Indexwert seit der letzten Anpassung um drei Prozent oder mehr gestiegen ist. Ist dies der Fall, wird erhöht.
Diskussion um Mietpreise in Wien
Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Wien der Immobilientreuhänder: “Bei der Diskussion um Mieten muss vor allem einmal zwischen Bestandsmieten und Neuvermietung unterschieden werden. Die Neuvermietung betrifft nur 6 %, der Bestand aber alle Wienerinnen und Wiener. Und diese sind von den enormen Gebührenerhöhungen der letzten Jahre bei Wasser, Müll und Kanal voll betroffen!”
In Wien liegt der Aufwand für Mieten inkl. Betriebskosten laut Statistik Austria bei rd. 6,80 Euro pro Quadratmeter. Mit über 2 Euro je Quadratmeter betragen die Betriebskosten fast 30 % der Gesamtmietkosten. Zusätzlich sind Nettomiete und Betriebskosten mit 10 % Umsatzsteuer belastet. Daraus ergibt sich, dass die Nettomiete im Schnitt nicht einmal 60 % der Gesamtmiete beträgt. (APA/ Red.)