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Vor Release seines neuen Albums: Lenny Kravitz stattet Wien einen Besuch ab

Bereits 2014 stattete Lenny Kravitz der Wiener Stadthalle einen Besuch ab.
Bereits 2014 stattete Lenny Kravitz der Wiener Stadthalle einen Besuch ab. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Rock-Star Lenny Kravitz bringt im September sein neues Album "Raise Vibration" heraus und besucht vorher die Wien. Am Samstag, 9. Juni, bringt der Gitarrist und Sänger die Wiener Stadthalle zum Beben.

Laue Lüfte, weißer Sandstrand, Bahamas. Weit ab vom Beton-Dschungel der US-Metropolen hat Lenny Kravitz sein Studio gebaut, die karibische Ruhe scheint ihm und seinem neuen Album “Raise Vibration” gut getan zu haben. Erscheinen soll das Werk im September, bereits am 9. Juni gastiert der Musiker aber in der Wiener Stadthalle.

Frage: Sie haben schon ihr voriges Album “Strut” auf den Bahamas aufgenommen, jetzt auch “Raise Vibration”. Warum ausgerechnet hier?

Lenny Kravitz: Mitten im Nirgendwo oder in der Natur kann man hören. Manchmal gibt es so viel Energie und Lärm, dass man sich selbst nicht denken und fühlen hören kann. Es ist auch ein Ort, an dem ich wirklich ich selbst sein und unter Einheimischen sein kann, die mich nehmen, wie ich bin. Meine Mutter hat mich ihren Wurzeln ausgesetzt, es ist mein ganzes Leben mein Zufluchtsort gewesen.

Frage: Und Sie haben sich dort ein Studio gebaut.

Kravitz: Ich liebe mein Studio, ich liebe meine Anlage. Es ist ein großartiger Ort zum Arbeiten, vor allem wegen des Tageslichts. Eine der Wände ist aus Glas. Die Sonne scheint rein, man sieht den Himmel, die Bäume. Man fühlt sich nicht wie in einer schwarzen Box.

Frage: Hatten Sie Zweifel, ob ein elftes Album gelingen wird?

Kravitz: Ich war nicht sicher. Ich habe 30 Jahre Arbeit hinter mir und bin immer noch ein vergleichsweise junger Typ. Die Musik hat sich verändert. Es wurde ein bisschen entmutigend, weil nichts Wirkliches kam. Dann habe ich mich einfach entspannt und bin eines Nachts mit dieser Melodie, diesem Blues in meinem Kopf aufgewacht. Das war der Anfang.

Frage: Die Musik auf “Raise Vibration” stammt aus Ihren Träumen?

Kravitz: Viele Songs auf diesem Album sind geträumt. Manchmal wache ich auf und höre diese Melodie, eine Akkord-Struktur, einen ganzen Refrain, eine Strophe. Ich habe diesen Song in meinem Kopf und springe auf und renne zum Studio.

Frage: Der Tod von Prince ist bald zwei Jahre her. Inwieweit hat er Ihre Musik beeinflusst?

Kravitz: Er hat mich komplett beeinflusst und mir gezeigt, was möglich war. Ich habe ihn wahrscheinlich 1980 entdeckt, mein erstes Album kam 1989 raus. Er war das Genie aller Genies. Er hat mich sehr inspiriert, und ich bin geehrt, dass ich ihn auch inspirierte, dass er meine Musik mochte. Bei einigen seiner letzten Shows hat er meine frühen Songs gespielt. Es war eine Freundschaft, die bis zum Ende hielt.

Frage: Wie würden Sie Rockmusik im Vergleich zu vor 10, 20 Jahren beschreiben?

Kravitz: Aus dem Mainstream ist sie eigentlich verschwunden, da ist alles Pop und Hip-Hop. Aber viele junge Bands kehren direkt zurück zu Gitarren. Viele Kids können Gitarrenlicks spielen, man sieht das die ganze Zeit auf Youtube. Sie können technisch gut spielen, aber es fehlt das Gefühl.

Frage: Sind Sie im Vergleich zu vor 20 Jahren erwachsener geworden?

Kravitz: Das hoffe ich!

(APA/red)

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