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Metal statt Walzer bei Avenged Sevenfold in der Stadthalle

Avenged Sevenfold begeisterten in der Stadthalle am Donnerstag
Avenged Sevenfold begeisterten in der Stadthalle am Donnerstag ©APA (Archivbild vom Nova Rock)
Eine Art von "Space-Ball" erwartete die Besucher am Opernball-Donnerstagabend, als die US-Metalband Avenged Sevenfold mit überlebensgroßer Raumfahrer-Puppen-Deko zum Konzert in der Wiener Stadthalle lud.

Die Stimmung im wahrsten Sinne des Wortes angeheizt hatte zuvor Disturbed mit etlichen Feuer-Salven.

Avenged Sevenfold heizten Besuchern in der Stadthalle ein

Nicht erst seit dem aktuellen Album “The Stage” heben Avenged Sevenfold konsequent in höhere Star-Gefilde ab. Im PR-Sprech von Veranstaltern und Plattenfirma wird das Quartett aus Kalifornien seit Jahren als “die neuen Metallica” gehandelt – ein Vergleich, der zu kurz kommt. Denn die Männer rund um Gitarren-Virtuose Synyster Gates sind längst selbst stilprägend. “The Stage” vereint griffigen Hardrock mit progressiven Eskapaden jenseits des bekannten Metal-Universums.

Höhen im Sound zersägten Hörgänge

Programm war aber nicht nur die von Video-Wänden dominierte Bühne, sondern vor allem das Space-Thema. Die Reise ins Weltall kündigte das eingespielte “Rocket Man” von Elton John an, danach ging es auf der Härte-Skala nur noch bergauf. Dem Titeltrack des neuen Albums folgten im Laufe des Abends drei weitere Songs daraus. Fehlen durften auch nicht “Nightmare” und als erste Zugabe “Bat Country”. Getrübt wurde das Vergnügen durch Höhen im Sound, welche die Hörgänge zersägten.

Spaß mit Flaggen hatte dazwischen Sänger M. Shadows. Etwa als er das Banner einer israelischen Fan-Delegation erblickte – inklusive Davidstern mit Fledermausflügeln, die sonst das Logo der Band zieren. Die Möglichkeit zum derzeit fast obligatorischen Anti-Trump-Statement nutzte der Frontmann, als er eine “Refugees Welcome”-Fahne aus dem Publikum auf der Bühne hochhielt. Jeder Mensch sei überall auf der Welt willkommen, rief er der jubelnden Menge in der ausverkauften Stadthalle zu.

Frontmann mit “Refugees Welcome”-Fahne

Ebenso warm war die Stimmung bereits vor dem Auftritt der Headliner Avenged Sevenfold. Disturbed bretterten ihren rhythmusbetonten Nu Metal mit Pop-Potenzial ins Publikum und unterlegten ihre Botschaft mit dem inflationären Gebrauch von Pyro-Effekten, und das nicht nur bei “Inside The Fire”. Schaurig-schön wurde es bei “The Sound Of Silence”, das die Schwermetaller rund um Sänger David Draiman feinfühlig und eigenständig von Simon and Garfunkel übernommen haben.

Wie auch der Ball in der Staatsoper durch den Tod von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser war sein metallisches Gegenstück in der Stadthalle ebenfalls von einem tragischen Ereignis überschattet. Am Montag war nach dem Auftritt von Avenged Sevenfold in Stuttgart beim Abbau der riesigen Bühne ein Arbeiter aus großer Höhe auf einen Kollegen gestürzt, der daraufhin noch an der Unfallstelle starb. Den beiden sowie sämtlichen Kollegen auf Tour galt der Song “Hail To The King”.

(APA/Red.)

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