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Stolen Bikes Vienna: Facebook-Suche nach in Wien gestohlenen Fahrrädern

In einer offenen Facebook-Gruppe können Wiener ihre gestohlenen Fahrräder posten.
In einer offenen Facebook-Gruppe können Wiener ihre gestohlenen Fahrräder posten. ©APA
Die Anzahl der Fahrraddiebstähle ist im Bundesländervergleich in Wien am höchsten. Auf Facebook wurde mit "Stolen Bikes Vienna" eine Gruppe gegründet, in der Betroffene Bilder und Beschreibungen ihrer gestohlenen Räder posten können. Die Gruppe wird jedoch auch für andere Dinge verwendet: Einerseits findet man praktische Tipps, andererseits werden aber auch Links zu Verkaufsinseraten veröffentlicht, wenn ein Gruppenmitglied den Verdacht hat, dass es sich um gestohlene Fahrräder handeln könnte. 

“Wer sein Rad liebt, schiebt”, lautet ein Sprichwort. Tatsächlich ist es aber so: Wer sein Rad liebt, stattet es gut aus. Und das kostet. Umso ärgerlicher, wenn das Fahrrad dann, obwohl es mit einem teuren Schloss gesichert war, gestohlen wird.

Bilder und Beschreibungen von gestohlenen Fahrrädern

“Auch ich zähle jetzt wieder zu der Fahrradlosen Meute … Sollte jmd. mein geliebtes “Ghost SE 2000″ sehen bitte kloppt den Fahrer einfach vom Rad, nehmt es mit oder schliesst es fest und meldet euch bitte bei mir!
Rahmennummer.at ist gefüttert … Diebstahlanzeige klarerweise auch schon erledigt! Merkmale: grün eloxierter Lenker, grün eloxierte Bremsscheiben, runde Reflektorfolie auf Gabel, Chariot Anhänger Kupplung, Garmin Halterung am Vorbau Gestohlen im 12. Bezirk am Montag den 07.07.2014 zwischen 11:00 Uhr und 13:30 Uhr ca.”, lautet eines der aktuelleren Postings der Facebook-Gruppe.

Räder und detaillierte Beschreibungen werden ins Netz gestellt – was aber, wenn jemand eines der gestohlenen Räder tatsächlich entdeckt? Patrick Maierhofer von der Wiener Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man, wenn man ein Fahrrad entdeckt, von dem man meint, dass es gestohlen wurde, auf jeden Fall die Polizei rufen sollten. Diese kann anhand der Rahmennummer überprüfen, ob eine Diebstahlsanzeige vorliegt und stellt das Rad dann gegebenenfalls sicher, um es dem rechtmäßigen Eigentümer zu übergeben.

Polizei in Verdachtsmomenten einschalten

Ebenfalls auf der Seite der Facebook-Gruppe gepostet werden Anzeigen von Online-Portalen, bei denen es sich der Meinung der Mitglieder nach um gestohlene Räder handeln könnte. “Der gute Mann hat relativ viele radl und scheint sie dringend loswerden zu wollen”, hat beispielsweise eine Userin am 29. Mai gepostet und einen Link zur Verkaufsseite dazugegeben. Polizeisprecher Maierhofer rät auch in diesem Fall, die Polizei einzuschalten: “Wenn man eine Anzeige gesehen hat, bei der man glaubt, dass es sich um ein gestohlenes Fahrrad handelt, sollte man sich direkt an die nächstgelegene Polizeiinspektion wenden und die Beamten auf das Inserat aufmerksam machen.”

Zu der Gruppe “Stolen Bikes Vienna” möchte Maierhofer nicht Stellung nehmen, grundsätzlich seien jedoch, so betonte er, Gruppen, in denen Privatpersonen sich gegenseitig Hilfe leisten, aus Sicht der Polizei zu begrüßen.

Registrierung und Codierung als Diebstahlschutz

Aber auch Tipps werden in der “Stolen Bikes Vienna”-Gruppe ausgetauscht: Verschiedene GPS-Ortungssysteme für Fahrräder werden vorgestellt und Kritik an bestimmten Fahrradschlössern wird geäußert. In letzterem Fall werden auch Fotos von Negativbeispielen gepostet – in einem Fall mit dem Hinweis, Abstand davon zu nehmen, die Räder mit “Geschenkbändern” festzumachen.

Diskutiert wird unter den Gruppenmitgliedern zudem, wie hoch die Kosten der verschiedenen Anbieter sind, bei denen man die Rahmennummern des Fahrrads registrieren kann. Gegen einen unterschiedlich hohen Kostenbeitrag kann man sein Rad nämlich bei mehreren Anbietern registrieren, von der Polizei empfohlen wird der Service “Nummer Sicher”. Zusätzlich sollte man sich einen Fahrradpass anlegen, in den auch nachgekaufte Komponenten eingetragen werden. (SVA)

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