38 Fahrzeuge und 180 Mann der Feuerwehr waren in der Nacht insgesamt drei Stunden lang in vier Bezirken im Brandeinsatz. Von 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr hielten die Einsätze die Wiener Berufsfeuerwehr in Atem. Ein 53-Jähriger starb in Wien-Neubau, seine verkohlte Leiche wurde gegen 20.00 Uhr geborgen.
Örtlichkeiten der vier Brände in Wien
In der Unteren Weißgerberstraße in Landstraße, in der Rubensgasse in Wieden und der Neubaugasse in Neubau kam es zu Zimmerbränden, wobei letzterer ein Todesopfer forderte. Ebenfalls einen Großeinsatz wegen eines Feuers gab es in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße in Simmering, dabei wurde Alarmstufe 2 ausgelöst.
Der Brand in Simmering
Bei dem Brand in der Wohnhausanlage in Wien-Simmering musste aufgrund der großen Anzahl von gefährdeten Menschen, die gerettet werden mussten, die Alarmstufe 2 ausgelöst werden. Auslöser war vermutlich eine defekte Heizdecke, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die in Panik flüchtende 74-jährige Inhaberin der Brandwohnung im vierten Stock ließ die Wohnungstür offen stehen, wodurch Brandrauch ins Stiegenhaus drang.
Die Bewohner der vier darüber liegenden Stockwerke konnten dadurch nicht mehr selbstständig ins Freie flüchten. Mehrere Personen riefen auf den Balkonen und Fenstern um Hilfe. Die Betroffenen wurden von der Feuerwehr über die Drehleiter bzw. über das Stiegenhaus mit Fluchtfiltermasken gerettet und von der Wiener Berufsrettung versorgt. Die Brandursache ist noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen, als Brandursache kann auch ein elektrischer Defekt derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Die 74-Jährige erlitt leichte Brandverletzungen und – wie ihre 25-jährige Nachbarin und eine weitere 41-Jährige – eine Rauchgasvergiftung. Die drei Frauen wurden von der Wiener Berufsrettung in ein Krankenhaus gebracht, sagte Sprecher Ronald Packert.
Toter bei Brand in Neubau
Bei dem Zimmerbrand in Wien-Neubau war es zu einem weiteren ausgedehnten Brand gekommen. Das Feuer war aus ungeklärter Ursache gegen 19:45 Uhr ausgebrochen. Durch die große Brandintensität war die Wohnungstür “durchgebrannt”, wodurch Flammen ins Stiegenhaus schlugen und Rauch herausdrang. Dabei ist der Wohnungsinhaber ums Leben gekommen.
“Bei Beginn des Einsatzes schlugen die Flammen bereits aus allen Fenstern der Wohnung”, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Es brannte auch die Wohnungstüre durch und sorgte für Rauch im gesamten Stiegenhaus.
Polizei-Angaben über das Todesopfer
Beim Löschangriff in der brennenden Wohnung entdeckten die Einsatzkräfte der Feuerwehr einen teilweise verkohlten Leichnam. Bei dem Toten in der Neubaugasse handelte es sich um den 53-jährigen Hausbesorger. “Der Mann konnte aufgrund der Personenbeschreibung seines Bruders identifiziert werden”, sagte ein Polizeisprecher.
Das von einem Zimmer im Erdgeschoß ausgehende Feuer hatte sich zu einem ausgedehnten offenen Wohnungsvollbrand entwickelt. Insgesamt 13 Personen mussten teilweise mittels Fluchtfiltermasken evakuiert werden und wurden der Rettung übergeben. Drei erlitten laut Polizei leichte Rauchgasvergiftungen, zur Behandlung ins Krankenhaus musste jedoch nur eine davon.
Der Brand selbst wurde unter Atemschutz mit zwei Löschleitungen bekämpft. Die Ursache war am Freitagvormittag noch Gegenstand der Ermittlungen, bei dem Toten wurde zudem eine Obduktion angeregt, um die genaue Todesursache zu klären.
Kleinere Brände in Landstraße und Wieden
Zwei vergleichsweise kleinere Einsätze gab es Donnerstagabend noch in Wien-Landstraße, wo in der Unteren Weißgerberstraße bei einer in Umbau befindlichen Wohnung Löschmaßnahmen durchgeführt wurden. Der vierte Zimmerbrand brach in der Rubensgasse in Wieden aus, wo ein Feuer in einer Küche bekämpft wurde. Hier kamen keine Personen zu Schaden, sagte Feiler.
“Vier Brände, die so knapp hintereinander alarmiert worden sind, gab es in Wien schon lange nicht mehr”, kommentierte der Feuerwehrsprecher die Einsätze. Neben den fast 200 Feuerwehrmännern waren demnach auch 38 Fahrzeuge bei den Brandbekämpfungen, die bis 22.30 Uhr andauerten, beteiligt.
(apa/red)