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Glücksspiel: Online-Stadtplan soll illegale Automaten in Wien finden

Ein Online-Stadtplan soll illegale Automaten aufspüren helfen
Ein Online-Stadtplan soll illegale Automaten aufspüren helfen ©BilderBox.com (Sujet)
Unter Zuhilfenahme eines Online-Stadtplans, auf dem Nutzer Standorte von Glücksspielautomaten melden können, will die "Sektion 8" der Wiener SPÖ auch die letzten illegalen Geräte in der Bundeshauptstadt aufspüren.
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Dafür kooperiert die Plattform www.gluecksspiel-verbieten.at auch mit der Finanzpolizei, wie Lea Six, Glücksspielbeauftragte der Sektion 8, am Montagabend bei einer Pressekonferenz erklärte.

910 Standorte in Online-Stadtplan

Bereits eingetragen sind 910 von der Plattform “Dossier” recherchierte Standorte, an denen – vor dem Inkrafttreten des Verbots mit 1. Jänner – Automaten betrieben wurden. Nutzer, die sich einmalig mit einer E-Mail-Adresse registrieren müssen, können so kontrollieren, ob an diesen Adressen noch Geräte genutzt werden. Zusätzlich ist es auch möglich, eigene, neue Standorte einzutragen. Diese werden dann von rund 30 ehrenamtlichen Sektion 8-Mitarbeitern überprüft und – bewahrheitet sich der Eintrag – freigeschaltet.

Finanzpolizei hat Zugriff

Zugriff auf diese Daten, aber nicht den Melder, hat auch die Finanzpolizei. “Für die Exekution des Verbots ist eine große mediale und öffentliche Aufmerksamkeit notwendig”, erklärte Six. Seit 1. Jänner seien bereits acht illegale Maschinen gemeldet worden. Diese erscheinen nach dem Gegencheck in violetter Farbe am Stadtplan – inklusive Datum und Uhrzeit der Sichtung.

Kontrolle durch Anrainer

Durch die permanente Kontrolle durch Anrainer könne auch der von Gegnern des Verbots des Kleinen Glücksspiels immer wieder befürchteten Abwanderung in die Illegalität Einhalt geboten werden, meinte Eva Maltschnig, Vorsitzende der Sektion 8. “Ein Glücksspielautomat ist kein Drogensackerl, das man im Park dealt, sondern ein schweres Gerät, das eine gewisse Infrastruktur braucht”, so Maltschnig. Das Projekt soll nicht nur die Übergangsphase begleiten, sondern auch danach weiter bestehen: Derzeit gebe es kein vorgesehenes Ende. Die Plattform verstehe sich allerdings nicht nur als “Instrument der Zivilgesellschaft”, sondern auch als Möglichkeit, weiter Signale gegen eine mögliche Aufweichung des Verbots an die Politik zu senden, meinte Six.

Glücksspiel-Verbot in Wien

Das Verbot des sogenannten Kleinen Glücksspiels hat mit einem – gegen den Willen der Parteispitze – erfolgreichen Antrag der Sektion 8 am Landesparteitag der Wiener SPÖ 2011 an Fahrt gewonnen. 2012 wurde ein Verbot dann auch am Bundesparteitag zur offiziellen Position der Partei. “Einer unserer wichtigsten Erfolge”, wie es Maltschnig formulierte. Auch seitdem sei der Kampf gegen das Kleine Glücksspiel “Kernthema” der Sektion 8 geblieben.

(apa/red)

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