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Uni: Prüfungsschwänzer werden gesperrt

&copy WU Wien
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An der Wirtschaftsuniversität Wien sorgt eine neue Regelung für Aufregung, wonach Prüfungsschwänzer für den nächsten Termin gesperrt werden. Die ÖH kritisiert und spricht von "ein paar ersparten Kopien".

Die Wirtschaftsuniversität (WU) Wien macht ernst im Kampf gegen Prüfungsschwänzer. Ab Mai werden jene Studenten, die sich für eine Prüfung angemeldet haben, zu dieser aber ohne Entschuldigung nicht erscheinen, zehn Wochen für einen weiteren Antritt gesperrt. Ausnahmen von dieser „No-Show-Regelung” gibt es nur bei Vorliegen eines wichtigen Grunds. An der Uni Wien und an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) gibt es bereits eine ähnliche Regelung.

Hintergrund des WU-Vorstoßes: Vor allem im Rahmen von Großprüfungswochen müssen auf Grund der hohen Anmeldezahlen zum Teil externe Räumlichkeiten wie die Stadthalle angemietet und zusätzliches Aufsichtspersonal engagiert werden. Erscheint dann ein Drittel der Angemeldeten nicht zur Prüfung, werden wertvolle Ressourcen vergeudet.

Die neue Regel an der WU sieht vor, dass sich Studenten während der gesamten Dauer der Prüfungsanmeldung elektronisch auch wieder abmelden können. Treten sie ohne Abmeldung nicht an, werden sie für zehn Wochen ab dem Prüfungsdatum für die erneute Anmeldung zu eben dieser Prüfung gesperrt. Die Sperre wird nur dann aufgehoben, wenn ein wichtiger Grund mit Unterlagen bestätigt wird. Erstmals angewendet wird diese Regelung in der Prüfungswoche von 2. bis 6. Mai.

Eine ähnliche Regelung gibt es bereits an der Uni Wien. Dort ist der jeweilige Studienprogrammleiter berechtigt, Studenten bis zu acht Wochen für weitere Anmeldungen zu sperren, wenn sie zu einer Prüfung unangekündigt nicht erscheinen. An den anderen großen Unis wie der Uni Graz, der Uni Innsbruck oder der Technischen Universität Wien gibt es keine ähnlich gelagerte Regelung, hieß es auf APA-Anfrage. Rechtzeitig abmelden müssen sich die Studenten dagegen an der Veterinärmedizinischen Universität.

Kritik an den Sperrregelungen übt die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH): Diese seien nichts als eine künstliche Verlängerung der Studiendauer und „reine Schikane”. Studierende würden gezwungen, gleich zwei Prüfungstermine auszulassen, was im schlimmsten Fall zum Verlust der Familien- oder Studienbeihilfe führe. Die Uni spare sich dagegen nur die Kosten für ein paar Kopien. Außerdem würde nicht berücksichtigt, warum Studierende Prüfungen versäumen: Nämlich, weil sie das Gefühl hätten, nicht gut genug zu sein.

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