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"Sei kein Schweindl!": Wiener MA 48 mit neuer Kampagne und höheren Strafen

Neue Sauberkeits-Kampagne der Stadt Wien.
Neue Sauberkeits-Kampagne der Stadt Wien. ©MA 48
"Im Gegensatz zu Schweinen, die als sehr reinliche Tiere gelten, gibt es unter Menschen immer wieder 'Schweindln', die sich nicht an die Sauberkeitsspielregeln halten," so die MA 48, die in ihrer heurigen Sauberkeitsoffensive mit einem Augenzwinkern zur Einhaltung der Regeln einmahnt - und auch die Strafen erhöht.
Bilder der neuen Kampagne

“Wien zeigt sich auch in Sachen Sauberkeit von seiner schönsten Seite. Dies ist international bekannt und das soll auch so bleiben. Daher erinnern wir nach den langen Wintermonaten wie jedes Frühjahr auch heuer wieder mit witzigen und leicht provokanten Sprüchen an die Sauberkeitsspielregeln und daran, dass die WasteWatcher Verfehlungen strafen”, so Umweltstadträtin Ulli Sima.

Im Zentrum der diesjährigen Sauberkeitskampagne stehen Hundekot, Tschick und Verschmutzungen jeder Art. “Wir ahnden Sauberkeitsverfehlungen seit neun Jahren. Erfreulicherweise hält sich der Großteil der Wienerinnen und Wiener längst an die Spielregeln”, bedankt sich Sima. Jene wenigen “schwarzen Schafe”, die das nicht tun, müssen mit Strafen rechnen.

Sauberkeit in Wien: Srafen um 50 Euro statt 36 Euro

Zusätzlich wird mit der Offensive auch auf die Erhöhung der Organstrafen hingewiesen: Mit 3. März 2017 wurde die Novelle des Wiener Reinhaltegesetz im Landtag beschlossen, wobei es in einigen Bereichen zu Anpassungen und Erweiterungen kam: Künftig können die WasteWatcher für ein Organmandat statt bisher 36 Euro nun mindestens 50 Euro verlangen, wobei der Strafrahmen bei Organmandaten bis zu 90 Euro betragen kann.

Im Falle einer Anzeige drohen bis zu 2.000 Euro maximaler Strafe. “Unser Ziel sind nicht maximale Strafen, sondern maximale Sauberkeit”, betont Sima. “Die Gelder sind zweckgebunden und werden für weitere Sauberkeitsmaßnahmen eingesetzt”, so Sima. Mit der Novelle werden nun auch die Gewässer – wie Alte und Neue Donau – ins Gesetz aufgenommen. Wer also künftig Mist in Wiens Gewässer wirft, kann gestraft werden. Erfasst vom Gesetz wird nun auch explizit das sogenannte “Stadtmobiliar”, wie Bänke und andere Sitzgelegenheiten, Litfasssäulen, Hydranten, Spielgeräte und Poller. Bisher waren im Reinhaltegesetz nur Grünflächen und öffentliche Flächen definiert.

Hundekot – 100.000 Sackerl am Tag

Lange Zeit Thema, hat sie die Problematik des Hundekots in den letzten Jahren deutlich verbessert, zeigt man sich zufrieden. Rund 100.000 mit “eindeutigem Inhalt” gefüllte Hundekotsackerl finden sich täglich in Wiens öffentlichen Mistkübeln und Restmüllbehältern auf den privaten Liegenschaften.

Die Zahlen, aber auch Umfragen und das subjektive Empfinden bestätigen: Die Hundehalter nehmen das Angebot der Gratis-Sackerl fürs Gackerl an, so die MA 48. Bei 55.600 gemeldeten Hunden in der Millionenstadt ist dies eine echte Erfolgsgeschichte. Jährlich landen rund 36 Mio. Sackerl mit Hundekot in Wiens öffentlichen Mistkübeln und Restmüllbehältern, es gibt mittlerweile 3.453 Hundekotsackerlspender mit Gratis-Sackerl fürs Gackerl in den Bezirken.

Tschickstummel: 100 Mio. pro Jahr

Pro Jahr werden außerdem rund 100 Mio. Tschickstummel in den dafür vorgesehenen Papierkörben mit Aschenrohren und den freistehenden Aschenrohren der MA 48 gesammelt. Es gibt über 19.000 Papierkörbe mit Aschenrohren und rund 1.200 freistehende Aschenrohre im öffentlichen Raum – und die Raucher nehmen das Angebot verstärkt an.

Hinzu kommen noch Hunderte Aschenrohre in den Wiener Parks oder Aschenbecher an öffentlichen oder auch privaten Einrichtungen, die auch von RaucherInnen in Anspruch genommen werden.

Illegal entsorgten Kühlgeräte: Minus 64 %

Die Anzahl der auf Gehsteigen, in Grünflächen abgestellten Kühlgeräte wurde von 2008 auf 2016 um 64 Prozent reduziert. Von knapp über 1.800 im Jahr 2008 auf ca. 650 Stück im Vorjahr. Kühlgeräte und selbstverständlich auch alle anderen Elektrogeräte können sowohl beim Handel (beim Kauf eines entsprechenden Neugeräts) als auch auf den Mistplätzen gratis abgegeben werden.

Illegal entsorgter Sperrmüll: Minus 41 %

Auch in Sachen illegal abgelagertem Sperrmüll konnte eine deutliche Entspannung festgestellt werden: Über 41 Prozent nahmen in diesem Bereich die Verunreinigungen ab. Von ca. 114.000 Kubikmeter im Jahr 2008 auf 67.000 Kubikmeter im Vorjahr. Für die legale und kostenlose Entsorgung von Sperrmüll stehen ebenfalls die Mistplätze zur Verfügung.

Der auf den öffentlichen Mistplätzen an die MA 48 übergebene Abfall wird ordnungsgemäß getrennt und in Österreich umweltgerecht entsorgt. Gut erhaltene Einrichtungsgegenstände oder Elektrogeräte, welche auf den Mistplätzen in der 48er-Tandler-Box abgegeben wurden, werden im 48er-Tandler bzw. dem 48er-Basar günstig weiterverkauft oder an karitative Organisationen übergeben.

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