Die Aktion zur Förderung von Energieeffizenz-Maßnahmen, für die 7 Mio. Euro zur Verfügung stehen, wird bis Jahresende verlängert, kündigte Wien-Energie-GmbH-Geschäftsführer Robert Grüneis Donnerstagabend vor Journalisten an. Haushaltskunden können damit bis zu 100 Euro Förderung für energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen erhalten. Die vor einem Jahr gestartete Aktion war ursprünglich bis Ende September befristet. Bisher habe es 12.000 Abrufe gegeben, das seien rund 10 Prozent der Stromkunden, so Grüneis. Bei den Energiepreisen sehe man derzeit keine Veranlassung weitere Maßnahmen zu setzen.
Kunden sparen dank Wetter
Der Verkauf von Gas und Wärme sowie die Wärmeerzeugung seien vor allem wegen der wärmeren Witterung zurückgegangen, sagte Wien-Energiegeschäftsführerin Suzanna Zapreva. Gemessen an der Heizgradsumme – der in der Branche üblichen Messgröße für temperaturbedingtes Heizen – lagen die Temperaturen im Versorgungsgebiet der Wien Energie um rund 10 Prozent über dem Trend, im Vergleich zum Vorjahr war es um rund 21 Prozent wärmer. In der gesamten Heizsaison 2013/14 hat sich ein durchschnittlicher Gaskunde laut Wien Energie wegen der warmen Witterung etwas mehr als 50 Euro erspart.
Engpassmanagement funktioniert
Wegen der schwierigen Situation für Gaskraftwerke in Europa laufen die Wiener Anlagen derzeit zum größten Teil nur wegen der Fernwärmeproduktion und sind daher von April bis September nicht im Markt. Ein Teil wird in der warmen Jahreszeit nun für das Engpassmanagement in Bereitschaft gehalten. Heuer habe es bereits 21 Engpass-Abrufe gegeben, so Zapreva. Im Vorjahr seien es zwei gewesen. Der Kraftwerksblock Simmering 1 wird für das Engpassmanagement als Notstandsreserve bereit gehalten, die Anlage kann kurzfristig ans Netz genommen werden. Die Wien Energie hat die Ausschreibung des Regelzonenführers APG gewonnen. Damit werde die schwierige wirtschaftliche Situation gemildert. Die anderen Anlagen sind außerhalb der Heizsaison grundsätzlich nicht im Markt, aber nicht eingemottet.
Zum Thema Ukraine-Krise sagte Zapreva, die Öl- und Gasspeicher seien voll. “Alles, was wir tun können, haben wir getan.”
Windparks und Wasserkraftprojekte
Verkauft wurden Ende des Vorjahres Windparks in Polen und Rumänien. Über Wasserkraftprojekte in Mazedonien und Bosnien-Herzegowina liefen Gespräche mit Interessenten. Behalten wolle man den ungarischen Windpark Level, der sich rund 6 km hinter der österreichischen Grenze in direkter Verlängerung der Parndorfer Platte befindet. In Betrieb gehen wird im Oktober der Windpark Steinriegel II. Der Konzern-Umsatz der Wien Energie betrug im ersten Halbjahr 934,1 Mio. Euro.
E-Mobilität bei Wien Energie im Plan
Im Bereich E-Mobilität sind laut Grüneis in den kommenden zwei Jahren 450 weitere Ladestationen geplant. Aktuell seien es rund 250. Fortgesetzt werde auch der Ausbau der Telekom-Infrastruktur mit Schwerpunkten Telefonie, Wiener Bildungsnetz und Dark Fiber. Beim Energieeffizienzgesetz brauche man nun Klarheit.
Wien Energie verkaufte im ersten Halbjahr also deutlich weniger als im Vorjahr, als Kunde darf man sich über gewonnene 50 Euro freuen.
(APA/Red)