Das einmalige Friedensprojekt Europa habe sich in den vergangenen Monaten radikal verändert, sagte Festivalleiter Malte Fiala am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Wiener Museumsquartier. “Dieses Europa der geretteten Banken und vergessenen Armen, dieses Europa der Wirtschaftskriege, dieses Europa der Technokratie, dieses unsolidarische Europa lehnen wir ab”, heißt es im Pamphlet des vor zwei Jahren vorrangig aus Studenten und Abgängern der Universität für angewandte Kunst Wien gebildeten Vereins. “Und das laut.”
Programm beim “Festival für Europa”
Dafür sorgen auf dem Indoor-Areal der Arena Wien u.a. das experimentelle Radioklangprojekt SUPERHET, Didgeridoo-Spieler Ioannis Männl und der Multiinstrumentalist Jimmy Zurek mit seiner Elektronik und Punk mixenden Formation Defjim. Die haben ihr politisches Debütalbum “A White Shark Called Blues” im Gepäck, auf dem es um “Stammzellenburger, garniert mit Genmais” ebenso gehe wie um Lampedusa, Bienensterben und Asylproblematik, so Zurek. Die bildende Kunst wird u.a. durch eine Soundinstallation von Sophie Reyer und die Rauminstallation “Sonnenlauf” des Vereins Teslaedison vertreten.
In den kommenden Wochen soll das Programm sowohl um weitere Künstler als auch um sich anschließende Initiativen stetig erweitert werden, so Fiala, der die “offenen Strukturen” des Vereins betonte. Seit gestern sei etwa die globalisierungskritische Bewegung Attac an Bord. Finanziert wird die voraussichtlich um 19.00 Uhr startende Veranstaltung, die gegen freie Spende besucht werden kann, von aykit allein – auf Sponsoren verzichte man bewusst.
(APA/Red)