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Drogenreport 2016: 36.000 Anzeigen in Österreich - Cannabis sehr beliebt

2016 setzte es mehr Anzeigen im Bereich mit Suchtmitteln.
2016 setzte es mehr Anzeigen im Bereich mit Suchtmitteln. ©pixabay.com (Symbolbild)
Der soeben veröffentlichte Drogenreport von Gesundheit Österreich und dem European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction stellt der Alpenrepublik kein besonders gutes Zeugnis aus.

Die Zahl der Toten durch eine Überdosis ist erstmals wieder gestiegen: Nachdem der Trend seit 2011 rückläufig war, gab es mit 153 Strebefällen im Jahr 2015 erstmals wieder mehr Drogentote als im Vorjahr. Mit einem Anteil von 75 Prozent sind es vor allem Männer, die dem übermäßigen Suchtmittelkonsum zum Opfer fallen. Die Zahl der Menschen, die sich wegen dem Konsum von Opiaten in ärztlicher Behandlung befinden, hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Aktuell verzeichnet die Studie knapp 17.600 Patienten. Einzig die Zahl der drogenverursachten HIV-Infektionen nimmt seit Jahren konstant ab und beläuft sich auf 22 Fälle. Knapp sechs Millionen Spritzen werden innerhalb eines Jahres in den unterschiedlichen Suchtgiftprogrammen ausgegeben. Drogenabhängige kosten den Steuerzahler jährlich rund 278 Millionen Euro, wovon 135 Millionen auf die medizinische Versorgung entfallen. Das ist knapp ein Prozent des heimischen Bruttoinlandsproduktes.

Cannabis steht hoch in der Gunst

Insgesamt verzeichnet die Studie mehr als 36.000 Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz. Bei den 15- bis 34-Jährigen steht Cannabis hoch in der Gunst, das von 14,1 Prozent dieser Altersgruppe konsumiert wird. 15,5 Prozent der jungen Männer rauchen gerne mal einen Joint und 12,7 der jungen Frauen kiffen zumindest gelegentlich. Besonders beliebt ist Cannabis bei den Kids: 18,6 Prozent der 15- bis 24-Jährigen geben an, sich gerne mal einen Ofen zu bauen. Kokain und Amphetamine spielen eine untergeordnete Rolle, während 1,1 Prozent der jungen Erwachsenen sich die Partydroge MDMA einwerfen. Im EU-Vergleich liegt Österreich beim Cannabis-Konsum im oberen Drittel vor beispielsweise Deutschland und Großbritannien und hinter den Spitzenreitern Frankreich und Italien. Bei Kokain führen Großbritannien und die Niederland das Ranking an und Österreich befindet sich auf den letzten Plätzen.

Billige Drogen in Österreich

Für ein Gramm Cannabis müssen Konsumenten zwischen 5 und 15 Euro bezahlen. Das Gramm Heroin gibt es in Abhängigkeit von der Reinheit zwischen 25 und 100 Euro. Am tiefsten müssen Konsumenten für die Szene-Droge Kokain in die Tasche greifen, die es zwischen 50 und 150 Euro am Schwarzmarkt gibt. Die Partydroge MDMA ist mit einem Preis zwischen 6 und 30 Euro vergleichsweise günstig.

Bei den 15- bis 16-Jährigen Schülern bleiben Zigaretten und Alkohol die häufigsten Suchtmittel. Vor allem beim Alkoholkonsum liegt Österreich weit über dem europäischen Schnitt.

Balkanroute und Flughafen Wien sind bei Schmugglern beliebt

Die Alpenrepublik gilt als beliebtes Land für den Suchtgift-Schmuggel, der vor allem über die Balkanroute nach Österreich kommt. Auch der Wiener Flughafen wird als Umschlagplatz genannt. Cannabis stammt vor allem aus Albanien und Marokko. Heroin wird sowohl über die Balkanroute als auch am Luftweg direkt aus Südamerika nach Österreich transportiert.

Diese Drogen wurden in Österreich beschlagnahmt

Sichergestellt wurden in Österreich mehr als eine Tonne Cannabisprodukte, fast 87 Kilo Kokain, knapp 69 Kilo Heroin, an die 30.000 Stück Ecstasy, fast 88 Kilo Amphetamine und an die fünf Kilo Methamphetamin. Zum Vergleich: 2015 waren fast 120 Kilo Kokain, etwas mehr als 10.000 Stück Ecstasy, 66 Kilo Amphetamine und knapp drei Kilo Methamphetamin sichergestellt worden. Die beschlagnahmten Mengen Heroin und Cannabis blieben annähernd gleich.

(Red.)

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