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Schmalspur-Wasserstoff-Lokomotive "HydroLilly" im Wiener Prater im Test

Eine Wasserstoffbrennstoffzelle dient "HydroLilly" als Energielieferant.
Eine Wasserstoffbrennstoffzelle dient "HydroLilly" als Energielieferant. ©APA/LILIPUTBAHN IM PRATER GMBH/RONALD DURSTMÜLLER
Auf dem Betriebsgelände der Wiener Liliputbahn kurvt derzeit die Wasserstoff-Lok "HydroLilly" herum. Die Versuchs- und Erprobungsfahrten dienen als Demonstrator für einen emissionsfreien Antrieb im Schienenverkehr. Interessierte haben am Samstag, den 21. April, die Möglichkeit, "HydroLilly" zu besichtigen.

Der erste wasserstoffbetriebene Personenzug Österreichs dreht seine ersten Runden an ungewöhnlicher Stelle: Die im Rahmen der am Donnerstag endenden Verkehrsforschungskonferenz Transport Research Arena (TRA) präsentierte Schmalspur-Lokomotive “HydroLilly” kurvt derzeit auf dem Betriebsgelände der Wiener Liliputbahn im Prater herum. Die Projektpartner laden am Samstag, den 21. April zum Publikumstag.

“HydroLilly” für emissionsfreien Antrieb im Schienenverkehr

Die mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle als Energielieferant ausgestattete Lokomotive wurde in knapp zweimonatiger Arbeit auf Initiative des Ingenieursteams der traditionsreichen Liliputbahn im Wiener Prater gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern entwickelt und gebaut. Mit an Bord war neben der TEMO GmbH, eine Tochterfirma des Bahnbetreibers, etwa die Entwicklungsabteilung der ÖBB-Infrastruktur AG. Die Leitung des Ingenieursteams hatte die Grazer RCC Railway Competence & Certification GmbH inne.

Der Strom für die Elektro-Lokomotive wird durch die Reaktion des Wasserstoffs mit Sauerstoff in der Brennstoffzelle gewonnen. Die Versuchs- und Erprobungsfahrten im kleinen Maßstab mit “HydroLilly” dienen laut einer Aussendung als Demonstrator für einen emissionsfreien Antrieb im Schienenverkehr. Die so gesammelten Erfahrungen könnten sich für eine spätere industrielle Verwertung als wertvoll erweisen.

“Auf kleiner Spur die Forschung weiterbringen”

Für den Geschäftsführer der heuer 90 Jahre alten Wiener Liliputbahn, Alexander Ruthner, ist das Projekt eine große Chance, “um auf unserer kleinen Spur diese Forschungsarbeit weiterzubringen”. Neben der historischen Dampflokomotive und den Dieselloks habe man nun auch eine zukunftsweisende elektrische Antriebsvariante mit Wasserstoff als Energielieferant in der Flotte. Die ÖBB Rail Cargo Austria startete bereits im Vorjahr Versuche mit einer Güterzuglokomotive mit einer zusätzlichen Brennstoffzelle zur Stromversorgung. Von dem nunmehrigen Tests mit dem Prototypen im kleinen Maßstab erhoffen sich auch RCC Railway und die ÖBB “wertvolle Erkenntnisse für Folgeprojekte”.

Außerhalb des Betriebsgeländes darf die Brennstoffzellen-Lok erst Fahrgäste befördern, wenn sie vollständig zertifiziert ist. Tests auf der gesamten Strecke im Prater müssen daher noch ohne Mitfahrer durchgeführt werden, hieß es auf APA-Anfrage. Wann die Wasserstoff-Ära auf der Liliputstrecke dann endgültig anbricht, sei derzeit noch nicht klar.

Publikumstag in der Remise

Nachdem die Präsentationen im Rahmen der TRA bisher nur dem Fachpublikum zugänglich waren, können Interessenten “HydroLilly” nun am Samstag, den 21. April, zwischen 10.00 und 16.00 Uhr in der Remise besichtigen.

(APA/Red)

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