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"Digital Synesthesia" : Interaktive Schau in Wien zeigt Koppelung der Sinne

E.E.G. KISS - Performance bei der Schau in der Angewandten
E.E.G. KISS - Performance bei der Schau in der Angewandten ©Lancel/Maa
Phänomene wie etwa das Farbenhören zu erleben, ist eigentlich nur wenigen Menschen vorbehalten. In der digitalen und interaktiven Kunstschau "Digital Synesthesia" werden ab Freitag  im "Angewandte Innovation Laboratory" in Wien derartige Wahrnehmungswelten mittels moderner Technologien dem Besucher ermöglicht.

Synästhesie bedeutet im Griechischen die “gleichzeitige Wahrnehmung verschiedener Sinne”. Diese steht im Zentrum der “Digital Synesthesia”-Schau an der Angewandten in Wien. Bei diesem Projekt haben Kunst und Wissenschaft zusammengefunden.

“Digital Synesthesia”: Vielseitige Schau in der Angewandten

Die Schau, die am Donnerstagabend unter der Anwesenheit nahezu aller teilnehmenden Künstler eröffnet wird – nur Tausendsassa Peter Weibel fehlt -, sei der Abschluss eines dreijährigen PEEK-Forschungsprojekts (Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste, Anm.), erläuterte Kuratorin und Künstlerin Ruth Schnell, Professorin für digitale Kunst an der Angewandten, bei der heutigen Presseführung. “Das Interessante daran war das Transdisziplinäre. Künstler und Neurowissenschafter sind aufeinandergetroffen”, so Kuratorin Katharina Gsöllpointner über diese Art “künstlerischer Forschung”.

Die 17 in der Schau vertretenen heimischen und internationalen Medienkünstler, nach Gsöllpointner “die Experten der ästhetischen Wahrnehmung”, stellen die synästhetischen Möglichkeiten digitaler Kunst in unterschiedlichen Darstellungsformen vor. In den insgesamt 14 Werken geht es in erste Linie darum, verschiedene Sinneswahrnehmungen miteinander zu verbinden und diese Erfahrung als digitale Kunst zu verarbeiten.

Kopplung verschiedener Sinne bei der Schau

In Weibels Beitrag kann der Besucher auf einer simulierten Gitarre zwischen 72 Musikschnipseln wählen, während man von einer Kamera gefilmt wird. Je nach ausgewählter Musik wird die Bildaufnahme beeinflusst und verzerrt. In einem der Beiträge von Schnell werden zwei scheinbar körperlose Hände auf zwei Wände projiziert. Bei längerer Betrachtung soll der “Zuschauer selbst zur Hand werden”. “Somit findet eine Kopplung zwischen Raum- und Tastsinn statt”, erklärte Schnell.

Hingegen kann man bei dem Projekt des australischen Medienkunst-Pioniers Jeffrey Shaw – mithilfe einer Virtual-Reality-Brille – abwechselnd 3D-Panoramafotos der kambodschanischen Tempelanlage Angkor Wat und eines ausgebrannten Eisenwarengeschäfts in Sydney betrachten. Mit der eigenen Zunge lässt sich die Auswahl der Fotos steuern – eines von vielen ungewöhnlichen interaktiven Erlebnissen, die in der bis zum 8. April laufenden Schau dem Besucher geboten werden.

Am 4. und 5. April wird in der Angewandten ein begleitendes, internationales Symposium abgehalten, bei dem erneut Neurowissenschafter auf Künstler treffen.

“Digital Synesthesia”, Ausstellung im Angewandte Innovation Laboratory, 11. März bis 8. April, Mo-Fr 11-20 Uhr, Sa und So 13-18 Uhr, 26.-28.3. geschlossen, Wien 1, Franz-Josefs-Kai 3

(apa/red)

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