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500 Jahre Reformation: Geburtstagsfest am Wiener Rathausplatz

Das Jubiläum 500 Jahre Reformation wird am Wiener Rathausplatz gefeiert.
Das Jubiläum 500 Jahre Reformation wird am Wiener Rathausplatz gefeiert. ©Evangelische Kirchen/Thomas Dasek
Mit einem Fest am Samstag, 30. September, auf dem Wiener Rathausplatz feiern die evangelischen Kirchen in Österreich die Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen vor 500 Jahren. Die Veranstalter rechnen dabei mit mehreren tausend Menschen.

Zu den insgesamt 60 Programmpunkten zählen die Auftritte der liberianischen Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee sowie ein von Kindern gebautes “Reformobil”.Wien. “Ein großes, aber nicht protziges Fest” erwartet sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der am Donnerstag in einer Pressekonferenz einen Ausblick auf die Feier gab. “Reformation bewegt” lautet dessen Motto – und das “nicht nur im Jahr 1517, sondern auch heute”, ergänzte er. Stolz ist Bünker auch darauf, dass das Reformationsfest als “Green Event” zertifiziert worden war, also als besonders umweltfreundlich.

Feier mit Nobelpreisträgerin Gwobee

Von 12 bis 22 Uhr wird auf dem Rathausplatz gefeiert. Neben Nobelpreisträgerin Gwobee finden sich dabei auch weitere engagierte Persönlichkeiten ein, die laut Bünker “Mutmacherinnen und Mutmacher” sein sollen: Etwa die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser und Thomas Korbun, Vorstandsvorsitzender der humanitären Organisation “SOS Mediterranee” in Deutschland, die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet.

Kinder bauten Reformobil

Eine “Zeitmaschine” ist laut Bünker das “Reformobil”. Konstruiert haben es Kinder und Jugendliche aus evangelischen Bildungseinrichtungen. Man kann damit – natürlich nur virtuell – sowohl in die Zeit der Reformation als auch in die Zukunft reisen, um sich etwa Gedanken über Themen wie Klimaschutz zu machen. Evangelisch sein heißt für den Bischof nach wie vor, die Welt zu verändern “und sie nicht so zu lassen, wie sie ist”.

Politische Forderungen der evangelischen Kirche

Dementsprechend erheben die evangelischen Kirchen auch politische Forderungen. Martin Schenk, stellvertretender Direktor der Diakonie Österreich, verwies auf Menschen, die oft nicht gehört würden. So finde die Debatte über die Mindestsicherung seit nunmehr zwei Jahren ohne die Betroffenen statt. Eine Erhöhung des Beitrags zur Entwicklungszusammenarbeit sowie die Errichtung humanitärer Korridore verlangte Superintendentialkuratorin Gisela Malekpour.

Ein Fest zu Ehren Martin Luthers

Ein Bekenntnis der neuen Regierung zum Umweltschutz forderte wiederum Kirchenrätin Andrea Sölkner – und verwies auf die Vorbildwirkung der evangelischen Kirchen in diesem Bereich. Aber auch das Feiern selbst soll nicht zu kurz kommen, glaubt man Bischof Bünker. Martin Luther, so spekulierte er, würde beim Fest auf dem Rathausplatz wohl zu allererst ein Bier trinken, um dann mit seiner Familie die Programmpunkte zu besuchen.

APA/Red.

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