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10 Jahre „Cervantes & Co“ – Wein-Lesen auf die spezielle Art

Im Buch- und Weinladen
Im Buch- und Weinladen ©Verena Kogelnig
Der Laden, der Feldkirch mit Spanien und Wein mit Büchern verbindet.
Cervantes & Co

Feldkirch. (vko) Wer bummelte nicht schon durch Feldkirch und wurde vor „Cervantes & Co“ von der kleinen Bank angezogen, auf der sich einladend die neuen Bucherscheinungen sonnten? Wer fragte sich dabei nicht, wie es kam, dass sich in dem Laden diese zwei ungleichen Gesellen trafen – Buch und Wein? Im Namen des Ladens steckt schon die Antwort: Miguel de Cervantes brachte die beiden in seinem unvergessenen Roman zusammen, dargestellt durch die Figur des Ritters und seines Knappen. „Don Quijote war der Geistige, der große Leser; Sancho Pansa war der Sinnliche, der Materielle, derjenige mit Hausverstand“, erläutert Regina Zink, die Inhaberin des Geschäfts, in dem sich die zwei wieder begegnen. „Don Quijote las gerne Ritterromane, Sancho Pansa trank gerne Wein.

Erlesene Weine, Bücher für den besonderen Geschmack

Feldkirchs „Cervantes & Co“ feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen, zugleich jährt sich zum 400. Mal der Todestag des berühmten spanischen Autors Cervantes, Namensgeber des Buch- und Weinladens. Als so besonnen ausgesucht wie der Name des Geschäftes erweist sich sein Angebot. Zinks Bruder Norbert Nägele, der die Idee zu dem Laden hatte und Hauptgesellschafter ist, wählt mit Sorgfalt die Weine aus. Diese kommen vorwiegend aus Spanien, wo Nägele seit 30 Jahren lebt. Die Jakobswegtraube aus Castilla y León ist einer der in Flaschen abgefüllten Schätze. Der aus ihr gekelterte Wein Prieto Picudo gilt als besonders gesund und bekömmlich. Wundert es da, dass er aus der Bodega (span. Weinkeller) eines Weinbauern stammt, der hauptberuflich Arzt ist? Nicht nur die spanischstämmigen unter den vielen Stammkunden wissen eine solch spezielle Auswahl zu schätzen. Der Laden mit der familiären Atmosphäre zieht Kunden aus der gesamten Region und den umliegenden Ländern an. Neben Wein, Oliven und Olivenöl finden sie auf überschaubarem Raum etwas für jede Art von Wissensdurst und Abenteuerhunger: Von Klassikern über Belletristik, Philosophie und Geschichte bis zu Kinder- und Jugendbüchern. „Es ist ein sehr persönliches Sortiment. Vieles suche ich nach dem Empfinden aus, nach dem, was die Kunden interessiert“, erläutert Zink und ihre eigene Leidenschaft fürs Lesen schwingt in jedem Satz mit. So schwärmt die langjährige Buchhändlerin denn auch: „Es gibt nichts Schöneres, als einen Sonntag ohne Verpflichtungen. Dann kann ich lesen vom Morgen bis zum Abend.“ Sie selbst liebt Klassiker wie Marcel Proust und hört gerne Opern. Zudem engagiert sie sich mit Walter Müller und Peter Bilger, Obmann des Theaters am Saumarkt (TaS), im Verein Tangenten. Sie laden Autoren aktueller Erscheinungen zu Vorträgen und Diskussionen ins TaS ein, um das „Nachdenken über Fragen der Zeit“ um neue Aspekte zu bereichern.

Wenn es auch bisweilen intensiv werden kann, genießt Zink ihre Arbeit in dem Geschäft, das sich so harmonisch in das Beisammensein der schmucken Läden in der Kreuzgasse fügt. Schnell ging die Übernahme des Lokals vor zehn Jahren. „Ich bekam die Zusage von der Besitzerin und konnte gar nicht mehr überlegen“, erinnert sich Zink. Wie es weitergehen soll in den kommenden zehn Jahren, darüber braucht sie ebenso wenig nachzudenken: „Wie bisher“, schmunzelt sie und das Nötige, um darauf anzustoßen, steht in ihren Regalen bereit.

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