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1.000 gefälschte 500-Euro-Noten in Wien im Umlauf: Prozess

Geschäft mit falschen 500-Euro-Scheinen.
Geschäft mit falschen 500-Euro-Scheinen. ©APA
Drei Männer mussten sich in Wien vor Gerich verantworten, da sie laut Anklage dafür gesorgt hatten, dass 1.000 gefälschte 500-Euro-Noten aus einer bulgarischen Fälscherwerkstatt in Umlauf gekommen waren.

Den Deal hatte jedoch ein verdeckter Ermittler der Polizei angebahnt. Unmittelbar nach der Übergabe der Blüten am 7. Jänner 2016 klickten für das Trio die Handschellen. Der Polizeiermittler war darauf bedacht, eine möglichst große Menge Falschgeld aus dem Verkehr zu ziehen, nachdem 2015 in Österreich so viele unechte Euro-Scheine wie nie zuvor sichergestellt worden waren.

Er sprach unter anderem einen 48-jährigen Mann aus dem ehemaligen Jugoslawien an, ob er jemanden kenne, der Blüten “aufstellen” könne. Dieser ließ sich darauf ein und wurde – so zumindest die Darstellung seines Verteidiger Martin Dohnal – “von dem Beamten in die Geschichte hineingezogen”.

Gefälschte Geldscheine in Wien in Umlauf gebracht

An sich sei sein Mandant nämlich “ein braver Mann”, der seit 1994 als Fleischer gearbeitet hätte, bis er aufgrund von Rückenproblemen seinem Beruf nicht mehr nachgehen konnte. Der Polizist habe den 48-Jährigen so lange tracktiert und ihm sogar einen Satelliten-Receiver geschenkt, bis sich jener in seinem Umfeld nach Kontakten in die Fälscher-Szene erkundigte.

Bein Dart-Spielen in einem Lokal half ein Bekannter dem 48-Jährigen weiter. Der 47-Jährige kannte einen 53 Jahre alten Angestellten eines Transportunternehmens, der – so die Anklage – in weiterer Folge nach Bulgarien gefahren sein und die falsche halbe Million direkt aus der Produktionsstätte besorgt haben soll. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll der 53-Jährige die Absicht gehabt haben, weitere nachgemachte 500-Euro-Scheine im Nennwert von 1,5 Millionen ins Land zu schaffen, wenn beim ersten Mal alles glattgegangen wäre. Nun sitzen alle drei Beteiligten seit knapp drei Monaten in U-Haft.

Prozess wurde vertagt

Während sich der 47 und 48 Jahre alte Angeklagte dazu schuldig bekannten, im Wissen um ihr strafbares Verhalten den Kontakt zum dritten Angeklagten hergestellt zu haben, aber versicherten, sie hätten mit der direkten Beschaffung des Falschgelds nichts zu tun gehabt, war der 53-Jährige nicht geständig. Sein Verteidiger Philipp Winkler betonte, das sich aus den in Auszügen im Gerichtsakt befindlichen Telefonüberwachungs-Protokollen kein Beweis dafür ergebe, dass der 53-Jährige tatsächlich der Fahrer war. “Es ist immer nur von ‘Er’ oder ‘Ihm’ die Rede. Ein Name fällt kein einziges Mal”, hielt Winkler fest. Zum Beweis für die Schuldlosigkeit seines Mandanten beantragte er daher den Antrag auf Beischaffung der gesamten Protokolle.

Die Verhandlung wurde zu diesem Zweck auf unbestimmte Zeit vertagt.

(APA)

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