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Dutzende Tote bei Luftangriff auf Flüchtlingslager in Syrien

Angriffe in Syrien nehmen kein Ende
Angriffe in Syrien nehmen kein Ende
Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet im syrischen Grenzgebiet zur Türkei sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Dies teilten am Donnerstag Aktivisten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Unter den Toten seien Frauen und Kinder, fügte die Organisation hinzu. Es sei zu befürchten, dass die Opferzahl noch steigen werde.


Der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sprach von rund 50 Verletzten. Alle Opfer seien Zivilisten. Keine Angaben machte Rahman zu den möglichen Angreifern. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.

Der Angriff ereignete sich in Sarmada, das lediglich rund 30 Kilometer von Aleppo entfernt liegt. Dort gilt seit der Nacht auf Donnerstag eigentlich – wie auch im Rest des Bürgerkriegslandes – eine Waffenruhe. In Aleppo selbst schien die Feuerpause zunächst zu halten.

Die Provinz Idlib, in der Sarmada liegt, ist eine Hochburg des Terrornetzwerks Al-Kaida. Sie wird von dem Al-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front und verschiedenen verbündeten Rebellengruppen kontrolliert. Die Al-Nusra-Front sowie die Extremistenmiliz “Islamischer Staat” sind explizit von der Waffenruhe ausgenommen.

Der Chef der in Aleppo ansässigen und den Rebellen nahestehenden Nachrichtenagentur Shahba, Mamun al-Khatib, machte die syrischen Streitkräfte für die Angriffe verantwortlich. Zwei Kampfjets der Luftwaffe hätten vier Raketen auf das Lager abgefeuert, sagte al-Khatib. Zwei Raketen seien nahe dem Camp eingeschlagen und hätten eine Panik ausgelöst; zwei weitere hätten das Lager direkt getroffen, mehrere Zelte hätten Feuer gefangen. In sozialen Onlinenetzwerken verbreitete Aufnahmen zeigten Helfer bei dem Versuch, brennende Zelte zu löschen.

Vor heftigen Kämpfen rund um Aleppo waren zuletzt Zehntausende in Richtung türkischer Grenze geflohen. Die Türkei hat ihre Grenze jedoch weitgehend für Bürgerkriegsflüchtlinge geschlossen und lässt nur vereinzelt Menschen ins Land.

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